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Noch kein neuer IAEO-Generaldirektor gewählt

ElBaradeis Amtszeit endet im November
ElBaradeis Amtszeit endet im November ©APA (Archiv/Schlager)
Die Wahl eines Nachfolgers von IAEO-Generaldirektor Mohamed ElBaradei ist im ersten Anlauf entlang der Linien westlicher und blockfreier Staaten im Direktorium der Internationalen Atomenergieorganisation gescheitert. ElBaradei, der im November nach zwölfjähriger Amtszeit ausscheidet, sagte dazu am Freitag, er hoffe, dass die Behörde einen Kandidaten finde, der "für alle akzeptabel" sei.

Denn darauf komme es jetzt an, fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu. Enttäuscht äußerte sich der südafrikanische Bewerber Abdul Samad Minty, der wie der japanische Diplomat Yukiya Amano in den ersten Abstimmungen am Donnerstag und Freitag nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit bekam. Die Entwicklungsländer hätten gehofft, dass der Westen die Wahl als Gelegenheit nutze, Differenzen zu überbrücken, indem er seine Kandidatur unterstützt. “Leider sieht es so aus, als ob es nur bei guten Absichten geblieben sei”, sagte Minty.

In der 52-jährigen Geschichte der IAEO ist nur einer der bisher vier Generaldirektoren bei der ersten Sondersitzung gewählt worden. Die algerische Vorsitzende des Gremiums, Taous Feroukhi, teilte nach den Abstimmungen mit, bis zur nächsten Sitzung in vier Wochen könnten neue Kandidaten benannt werden.

Auch Amano und Minty können sich wieder bewerben. Aus diplomatischen Kreisen verlautete, Amano habe sich bereits dazu entschlossen. Südafrika hielt sich diese Option für Minty noch offen.

Als mögliche Kompromisskandidaten wurden am Freitag der mexikanische Ex-Präsident Ernesto Zedillo, aber auch der Leiter der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (UPCW), der Argentinier Rogelio Pfirter, und der chilenische IAEO-Botschafter Milenko Skoknic genannt.

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