Die Terrorgruppe Abu Sayyaf hatte am Dienstag erneut mit der Enthauptung einer der Geiseln gedroht und der Regierung eine Frist für den Abzug nahezu aller Soldaten und Polizisten von der Insel Jolo gesetzt. Die Frist verstrich um 8.00 Uhr MESZ. Die Regierung ordnete daraufhin eine Ausgangssperre und militärische Kontrollen an.
Die muslimischen Separatisten hatten am 15. Jänner einen Schweizer, einen Italiener und eine Philippinerin auf Jolo verschleppt. Am Wochenende hatten die Entführer bereits einen Teilabzug der Armee durchgesetzt. Abu Sayyaf hatte vor neun Jahren auch die deutsche Familie Wallert und andere Touristen entführt und wochenlang im Dschungel festgehalten.
Die Armee kämpft seit Jahren gegen muslimische Separatisten im Süden der überwiegend katholischen Philippinen. Bei einem Feuergefecht zwischen Regierungstruppen und Kämpfern der “Moro Islamischen Befreiungsfront” (MILF) wurden am Dienstag nach Angaben der Armee ein Soldat und vier Rebellen getötet. Die MILF fordert seit 1978 die Errichtung eines eigenständigen islamischen Staates.