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Taliban-Forderungen im Swat-Tal durchgesetzt

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Der pakistanische Staatspräsident Asif Ali Zardari hat ein umstrittenes Gesetz zur Einführung der Scharia im nördlichen Swat-Tal unterzeichnet und damit eine zentrale Taliban-Forderung erfüllt.

Den Islamisten wurde zugestanden, das islamische Recht in der Region zur Anwendung zu bringen. Das ehemals als Touristenziel beliebte Tal gehört zu den unruhigsten Landesteilen. Anhänger des radikalen Predigers Maulana Fazlullah wollen dort seit längerer Zeit eine theokratische Herrschaft errichten. Fazlullah hatte in einer Fatwa zum “Heiligen Krieg” gegen die pakistanische Armee aufgerufen, der er Kollaboration mit den USA vorwarf.

Präsident Zardari wollte mit dem Zugeständnis ein Scheitern des prekären Waffenruheabkommens mit den Aufständischen in Swat abwenden. Nach Angaben von Staatsmedien unterzeichnete Zardari das Gesetz am Montagabend in Islamabad. Der Vermittler des Abkommens, der radikale Geistliche Maulana Sufi Mohammad, hatte vergangene Woche kritisiert, dass die Regierung ihrer Verpflichtung aus dem Februar-Abkommen, Scharia-Gerichte einzuführen, bisher nicht nachgekommen sei. Dauerhafter Frieden in Swat sei so nicht möglich. Die Scharia sieht zum Teil drakonische Strafen wie die Steinigung für Ehebrecher vor, die nach westlichem Empfinden weit über alles Vertretbare hinausgehen.

Zuletzt hatte die Regierung in Islamabad dem US-Sondergesandten für Pakistan und Afghanistan, Richard Holbrooke, einen entschlossenen Kampf gegen islamistische Aufständische zugesichert. Zardari hatte bei einem Treffen mit Holbrooke und dem Stabschef der US-Armee, Michael Mullen, betont, dass die Regierung “sich keinerlei Druck der islamistischen Kämpfer beugen” werde.

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