Schweinegrippe - Fast 1.000 bestätigte Fälle weltweit
Dennoch zeigte sich Cordova optimistisch, dass die Maßnahmen seiner Regierung zur Behandlung und Isolierung von Schweinegrippe-Kranken gegriffen haben. Die Epidemie habe in Mexiko ihren Höhepunkt zwischen 23. und 28. April gehabt. Die Einschnitte ins öffentliche Leben hätten einen schlimmeren Ausbruch verhindert. “Die Entwicklung der Epidemie ist nun in der abnehmenden Phase”, sagte er.
Die USA, die bisher den einzigen Todesfall außerhalb Mexikos bestätigten, meldeten unterdessen 244 bestätigte Erkrankungen an dem Schweinegrippevirus. Weltweit wurden mindestens 999 Infektionen gemeldet. In Kanada sprang das Virus erstmals vom Menschen auf das Schwein zurück; Wissenschaftler befürchten nun eine erneute und möglicherweise noch gefährlichere Mutation.
Frankreich verschärfte unterdessen seine Maßnahmen gegen die Schweinegrippe: Mexiko-Heimkehrer, die beruflich mit Kindern zu tun haben, sollen eine Woche nicht zur Arbeit gehen, wie der Generaldirektor der Gesundheitsbehörde, Didier Houssin, am Sonntag mitteilte. Eltern von Kindern, die jünger als ein Jahr sind und aus Mexiko zurückkehren, sollen diese den Angaben zufolge eine Woche lang von anderen Kindern isolieren. Seit Sonntag werden zudem Passagiere, die auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle ankommen, in einem extra Terminal abgefertigt.
In Ägypten gab es am Sonntag Zusammenstöße, als die Behörden die von der Regierung angeordnete Schlachtung aller 300.000 Schweine umsetzen wollten. Rund 1.000 Bewohner eines Elendsviertel in Kairo blockierten die Zufahrt zu Schweinezuchtbetrieben und warfen Steine und Flaschen auf die Beamten. Mindestens zwölf Menschen wurden verletzt, es gab 14 Festnahmen.
Die Weltgesundheitsorganisation erklärte, die Keulung von Schweinen sei nicht notwendig, weil sich das Virus von Mensch zu Mensch verbreite. Die Vereinigung der US-Fleischexporteure teilte mit, die Ausfuhr amerikanischen Schweinefleischs sei seit Beginn der Schweinegrippe-Epidemie um circa zehn Prozent zurückgegangen.