Mutmaßlicher Mafia-Mörder von Duisburg nach Italien ausgeliefert
Dem von Interpol-Agenten bewachten mutmaßlichen Mitglied der kalabrischen Mafia ‘Ndrangheta wurden nach der Landung in einem Büro der Grenzpolizei die Anklagepunkte verlesen. Im Anschluss wurde Strangio in ein Gefängnis in der italienischen Hauptstadt Rom gebracht.
Strangio soll einer der beiden Todesschützen bei dem Duisburger Sechsfach-Mord gewesen sein. Die brutale Tat hatte Mitte August 2007 für Entsetzen gesorgt. Die sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 38 Jahren waren vor einer Duisburger Pizzeria in zwei Autos mit zahlreichen Schüssen regelrecht hingerichtet worden. Im März war Strangio von niederländischen Elitepolizisten am Stadtrand von Amsterdam verhaftet worden. Ein Amsterdamer Gericht ordnete in der vergangenen Woche die Auslieferung des 30-Jährigen nach Italien an, ein Auslieferungsgesuch aus Deutschland wies es dabei zurück.
Die Bluttat in Duisburg ging nach Einschätzung der Ermittler auf eine seit Jahren andauernde Fehde zwischen verfeindeten Clans der ‘Ndrangheta im Dorf San Luca zurück. Motiv war demnach Rache für den Mord an einer Verwandten Strangios im Dezember 2006 durch Angehörige des rivalisierenden Mafia-Clans. Wegen der Feindschaft zwischen dem Nirta-Strangio- und dem Pelle-Vottari-Clan aus dem kalabrischen Dorf San Luca sind nach Ansicht der italienischen Ermittler seit 1991 insgesamt 16 Menschen getötet worden.