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Erneut Folter-Vorwürfe gegen britische Regierung

Gegen die britische Regierung sind erneut Vorwürfe erhoben worden, an der Folter von Terrorverdächtigen eine Mitschuld zu haben. Ein Brite, der in Bangladesch wegen Terrorverdachts in Haft war, kündigte eine Klage gegen Innenministerin Jacqui Smith an, teilte das Ministerium in der Nacht auf Mittwoch in London mit.

Der Ex-Beamte Jamil Rahman gab an, dass er über einen Zeitraum von zwei Jahren von Sicherheitskräften in Bangladesch geschlagen und misshandelt wurde. Der britische Geheimdienst MI5 hätte davon gewusst, aber nichts unternommen.

Rahmans Anwälte werfen Smith nach Angaben der Zeitung “The Guardian” vor, in Freiheitsberaubung und die Verletzung der Menschenrechte verwickelt zu sein. Wegen seiner Folter habe Rahman ein falsches Geständnis abgelegt und darin behauptet, dass er hinter den Anschlägen vom Juli 2005 auf die Londoner U-Bahn stecke. Rahman war im Dezember 2005 festgenommen und angeblich bei mehreren Verhören in den folgenden Jahren misshandelt worden. Er ist seit Mai 2008 wieder frei und lebt in Großbritannien. Das Innenministerium erklärte, britische Sicherheitskräfte würden Folter weder dulden noch anwenden. Smith ist seit 2007 Innenministerin.

Die Regierung steht bereits wegen eines anderen Falles unter Druck. Dabei geht es um den ehemaligen Guantanamo-Häftling Binyam Mohamed, der den Geheimdienst beschuldigt, von seiner Folter in Pakistan und Marokko gewusst zu haben. Die Regierung sperrt sich derzeit gegen die Veröffentlichung von Dokumenten, die eine Verwicklung belegen könnten.

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