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Ferrero-Waldner will angeblich zur UNESCO wechseln

EU-Kommissarin Benita Ferrero-Waldner will angeblich zur UNESCO, der UN-Sonderorganisation zur Bewahrung des Weltkulturerbes, wechseln. Dafür brauche die ÖVP-Politikerin die Unterstützung der Republik Österreich, also auch der SPÖ und des Kanzlers.

Das schreibt der “Kurier” in seiner Mittwochausgabe

Um die Zukunft Ferreros ging es offenbar auch im Vieraugengespräch zwischen Kanzler Werner Faymann (S) und der EU-Kommissarin am Dienstag in Brüssel.

Christiane Hohmann, die Sprecherin von Ferrero-Waldner, bestätigte auf Anfrage der APA lediglich, dass es am Mittwoch ein bilaterales Gespräch zwischen der EU-Kommissarin und Faymann gegeben habe. Zu Inhalten des Gesprächs könne sie keine Angaben machen, sagte Hohmann.

Bisher hatte Ferrero-Waldner erkennen lassen, dass sie grundsätzlich für eine zweite Amtszeit als EU-Kommissarin bereit stehe, dass dies aber auch von den zu vergebenden Portfolios abhänge.

Bei der in Paris ansässigen UNESCO läuft bis 31. Mai die Bewerbungsfrist für den Generaldirektorsposten. Die Amtszeit des Japaners Koichiro Matsuura läuft heuer aus. Turnusmäßig ist der arabische Raum dran, den nächsten Generaldirektor vorzuschlagen. Doch der arabische Kandidat, der ägyptische Kulturminister Faruk Husni (Hosni), ist wegen anti-israelischer Äußerungen in Westeuropa schwer umstritten.

So haben etwa der Philosoph Bernard-Henri Lévy, Nobelpreisträger Elie Wiesel und Regisseur Claude Lanzmann in einem Brandbrief in der Zeitung “Le Monde” vor Husni gewarnt. Würde Österreich eine Kandidatin mit der beeindruckenden Biografie Ferrero-Waldners (UNO-Protokollchefin, Außenministerin, EU-Kommissarin für Außenbeziehungen) ins Rennen schicken, hätte es gar keine schlechten Chancen, statt des ungeliebten Arabers die UNESCO-Wahl im Oktober zu gewinnen, meinen UNESCO-Kenner laut “Kurier”.

Ferrero-Waldner könnte bei der UNESCO auch oberste Beauftragte für Kultur, Außenbeziehungen oder Kommunikation werden. Auch diese drei Posten werden heuer frei. Österreich ist seit 1948 Mitglied der UNESCO und zahlt einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 1,3 Millionen Euro. Die UNESCO hat acht österreichischen Stätten das Prädikat Weltkulturerbe verliehen: den historischen Zentren von Salzburg, Graz und Wien, den Kulturlandschaften Salzkammergut, Wachau und Neusiedler See, den Bauwerken Schönbrunn und Semmeringbahn.

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