Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung organisierte er die Versorgung der Verwundeten. Dort und damals ist die Idee der humanitären Hilfe für Kriegsopfer entstanden. Seine Erlebnisse beschrieb er in dem Buch “Eine Erinnerung an Solferino”. Außerdem schlug er vor, in jedem Land Gruppen von Freiwilligen zu organisieren, die im Kriegsfall den Opfern helfen können. 1863 rief er mit vier anderen Schweizern in Genf ein Komitee ins Leben, den Vorläufer des IKRK. 1901 erhielt Dunant den ersten Friedensnobelpreis.
Die Gründer wollten ein einfaches und gut erkennbares Symbol. Die Wahl fiel auf ein rotes Kreuz auf weißem Grund – die umgekehrte Schweizer Flagge. Da Rotkreuzgesellschaften in nichtchristlichen Ländern das Kreuz als christliches Symbol verstanden, verwendeten sie eigene Symbole. Inzwischen sind neben dem roten Kreuz auch der rote Halbmond (islamische Länder) und der rote Kristall (etwa für Partnerorganisationen aus Israel und den palästinensischen Autonomiegebieten) offizielle Erkennungszeichen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Zu den Haupteinnahmequellen gehören öffentliche Mittel, Spenden und Mitgliedsbeiträge.
“In den vergangenen 150 Jahren ist aus dieser Idee Henry Dunants eine weltumspannende Bewegung geworden das Rote Kreuz”, sagt Fredy Mayer, Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes. 100 Millionen Mitarbeiter, davon rund 55.000 in Österreich, sind heute weltweit für das Rote Kreuz tätig. Sie helfen in bewaffneten Konflikten, nach Fluten, Erdbeben und Lawinenunglücken und tagtäglich im Rettungsdienst.
Dunants Grundgedanke nämlich Menschen in Not zu helfen verliert nie an Aktualität, so Fredy Mayer. Die Rotkreuzmitarbeiter beweisen jeden Tag aufs Neue, dass sie sich dieser Idee verschrieben haben.