Knapp 20 Jahre nach dem Mauerfall wird die DDR in Ostdeutschland überwiegend positiv beurteilt, wie die "Berliner Zeitung" unter Berufung auf eine Umfrage des Emnid-Instituts im Auftrag der Bundesregierung berichtet. 49 Prozent der befragten Ostdeutschen stimmten demnach der Einschätzung zu, die DDR habe "mehr gute als schlechte Seiten" gehabt. Weitere acht Prozent vertraten die Ansicht, man habe dort glücklicher und besser gelebt als heute.
Der Ostbeauftragte der deutschen Bundesregierung, Wolfgang Tiefensee, der die Studie angefordert hat, verlangte Konsequenzen aus den Ergebnissen. Sie zeigten, “dass wir in der Aufarbeitung der DDR-Geschichte nicht nachlassen dürfen”, sagte der SPD-Politiker der Zeitung laut Vorabmeldung. Insbesondere die Schulen sollten sich stärker mit Alltag und Entwicklung der DDR sowie mit der friedlichen Revolution 1989/90 beschäftigen.
Die Emnid-Studie mit 1.208 repräsentativ Befragten belegt der “Berliner Zeitung” zufolge zudem, dass Ost- und Westdeutsche auch die Entwicklung seit dem Mauerfall sehr unterschiedlich bewerten.