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Zeitung: Türkische Armee vertuschte Skandal

Die türkische Armee soll laut einem Zeitungsbericht einen Skandal um den Tod von vier Soldaten vertuscht haben. Der Tod der vier jungen Männer Mitte des Monats sei als Unfall ausgegeben worden, in Wirklichkeit aber auf skandalöse Schikanen eines Vorgesetzten zurückzuführen, berichtete die Zeitung "Taraf" unter Berufung auf Vernehmungsprotokolle. Von der Armee lag zunächst keine Stellungnahme vor.

Die vier Soldaten waren bei der Explosion einer Handgranate in der ostanatolischen Stadt Elazig umgekommen. Laut “Taraf” hatte ein Vorgesetzter einen Wehrpflichtigen bestrafen wollen, der während des Wachdienstes geschlafen hatte. Das ergebe sich aus Protokollen der heeresinternen Untersuchung des Vorfalls.

Der Vorgesetzte zog demnach den Sicherungsstift einer Handgranate und drückte die Granate dem Soldaten in die Hand. Solange er den Hebel der Granate gedrückt halte, werde sie nicht explodieren, sagte er dem Soldaten. Später habe er den Sicherungsstift wieder einsetzen wollen, sagte der Vorgesetzte später aus. Nach etwa 45 Minuten explodierte die Granate jedoch und tötete den Wehrpflichtigen sowie drei weitere Soldaten.

“Taraf” hat bereits mehrmals mit armee-kritischen Berichten auf sich aufmerksam gemacht; die Zeitung ist damit eine Ausnahme in der türkischen Medienlandschaft, in der offene Kritik an den Militärs sehr selten ist. In den meisten Fällen haben sich die “Taraf”-Berichte bisher als zutreffend erwiesen.

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