Berg wird von Müll freigeräumt
Die Säuberung des Sonnblicks sei “in dieser Dimension ein Pilotprojekt” sagte Umweltminister Berlakovich am Mittwoch. Durch den “Rauriser Urwald”, einem Naturjuwel im Herzen des Nationalparks Hohe Tauern, führt der Weg über Wurzeln, Hölzer und Steine zum Fuße des 3.106 Meter hohen Sonnblicks. Seit Juni “grasen” dort rund zwanzig erfahrene Berggeher die schroffen Felsen nach Abfallsünden aus vergangenen Zeiten ab.
In den Ritzen und Winkeln des Berges hat sich in den vergangenen Jahrzehnten viel Müll angesammelt: Achtlos hinterlassener Bauschutt und vom Wind abgetragenes Baumaterial – von alten Fässern bis Eisenseilen und Hölzern – sowie alte Telefonkabel aus Zeiten, in denen eine Entsorgung noch nicht selbstverständlich und weit schwieriger war. Der Müll, den Touristen hinterlassen, sei dabei das geringste Problem, sagte Ludwig Rasser, Bergretter und Wetterwart auf dem Sonnblick.
Rasser hat die Koordination der ehrenamtlichen Sammler übernommen, die mittlerweile in rund 250 bis 300 Arbeitsstunden 17 “Bigbags” mit mehreren Tonnen Müll gefüllt haben. Keine ungefährliche Aufgabe, weil sich der Müll, teilweise in schneebedeckten Teilen, Spalten oder steinschlaggefährdeten Gebieten in der Nordwand befindet.