Wahlkampf in Oberösterreich beendet
Die Prognosen sagen eine ähnliche Entwicklung wie bei der Wahl in Vorarlberg eine Woche zuvor voraus. Der SPÖ drohen Verluste, die FPÖ kann mit Zugewinnen rechnen. Die ÖVP dürfte den ersten Platz halten und die Grünen müssen um den Wiedereinzug in die Landesregierung zittern. Die Oberösterreichischen Wahlen sind insofern aussagekräftig, als in dem Bundesland rund 17 Prozent der gesamten österreichischen Bevölkerung leben.
Als letzte haben die Sozialdemokraten ihren Wahlkampf abgeschlossen. Spitzenkandidat Erich Haider warnte vor geschätzten 2.000 Menschen im ÖVP-dominierten Ried im Innkreis neuerlich vor einem “Ausverkauf” des Landes und zeigte sich allen Umfragen zum Trotz optimistisch, den ersten Platz zu erobern. Knappe Unterstützung bekam er von Bundeskanzler SPÖ-Vorsitzendem Werner Faymann, der in einer zehnminütigen Rede ungebremste Spekulationen verurteilte.
Die FPÖ feierte ihren Abschluss Freitagabend in einem Bierzelt auf dem Urfahraner Jahrmarktgelände mit von ihr gewohnten Attacken gegen Ausländer. Für Aufregung sorgten Kappen mit der Aufschrift “HC mach mir ein Kind, dass nicht alle von die Ausländer sind”, die unter den Gästen verteilt wurden. Die Freude mit dem vermeintlichen Wahlgeschenk währte allerdings nur kurz. Die Kappen, die laut FPÖ eine Störaktion waren, wurden schnell wieder eingesammelt.
Grüne und ÖVP hatten ihre Schlussveranstaltungen schon am Donnerstag zelebriert. Die Volkspartei veranstaltete eine Riesenparty auf dem Hauptplatz mit rund 15.000 Zuschauern. Landeshauptmann Josef Pühringer warnte dabei neuerlich vor Rot-Blau. Vor drohenden Koalitionen gewarnt wurden die Wähler auch von den Grünen, diese befürchten ihrerseits Blau mit Schwarz oder Rot. Angesichts dieser Koalitionsspiele versuchte sich das BZÖ als einzige Opposition- und Kontrollpartei zu positionieren.
Am Wahlsonntag können Frühaufsteher bereits um 7.00 Uhr ihre Stimme abgeben. Ein Großteil der Lokale hat zumindest bis 14.00 Uhr geöffnet, einige schließen früher. In Linz, Wels und Steyr kann bis 16.00 Uhr gewählt werden. Bis zu einem Endergebnis muss man sich gedulden: Wegen der Auszählung von drei Urnengängen kann es bis 22.00 Uhr dauern, bis es vorliegt. Dieses Resultat ist aber bereits endgültig – denn Oberösterreich hat die österreichweit kürzeste Briefwahl-Frist: Auch die auf diesem Weg abgegebenen Stimmen müssen spätestens bei Wahlschluss bei der Wahlbehörde eingelangt sein und werden somit gleich am Sonntag mit ausgezählt.