Papst würdigte böhmischen Nationalheiligen Wenzel

“Es reicht nicht, nur den Anschein eines guten und ehrlichen Menschen zu haben. Man muss es auch sein”, betonte Benedikt bei dem Gottesdienst, an dem auch Staatspräsident Vaclav Klaus und andere tschechische Spitzenpolitiker teilnahmen. Den wirklichen Wert der menschlichen Existenz könne man nicht nur am weltlichem Besitz und momentanen Interessen messen. Es seien nicht materielle Dinge, die die im Herzen jedes Menschen versteckte unermessliche Sehnsucht nach der Findung des eigenen Lebens und Glücks befriedigen würden, so der Papst am dritten und letzten Tag seines Besuches in Tschechien.
Der Abflug des Papstes zurück nach Rom ist für späten Nachmittag vorgesehen. Bei der Verabschiedung auf dem Prager Flughafen sollen er und Präsident Klaus noch kurze Ansprachen halten. Am Sonntag hatte der Papst zum Höhepunkt seines Besuchs in Tschechien eine Messe vor etwa 120.000 Gläubigen gefeiert.
Mit seiner Reise wollte das Oberhaupt der katholischen Kirche an den Sturz der kommunistischen Herrschaft vor 20 Jahren erinnern und die Tschechen mahnen, sich trotz jahrzehntelanger atheistischer Regierung auf die christlichen Wurzeln des Landes zurückzubesinnen. Bei einer Volkszählung 2001 waren noch 3,3 Millionen der zehn Millionen Tschechen in der Kirche, 1991 waren es noch 4,5 Millionen gewesen.