Schildkrötenbabys im Zoo Schönbrunn geschlüpft

Sie sind ein Zuchterfolg für die bedrohte heimische Art und werden von den Pflegern wie ihr Augapfel gehütet. Erst im März 2011 werden die Winzlinge erstmals in Freie dürfen, erklärte Zoo-Vizedirektor Harald Schwammer am Dienstag.
Bis dahin ist die Gefahr durch räuberische Krähen zu groß, sie könnten die Tierchen mit ihrem weichen Panzer einfach hinunter schlucken. “Die würden die Jungen wie die Kirschen pflücken”, so Schwammer. Ein Jahr wachsen die Schildkröten daher im Terrarium heran. Im Herbst 2010 sind sie mit fünf bis sechs Zentimetern Größe alt genug für den ersten Winterschlaf in eigens dafür vorgesehenen, vier Grad kalten Kammern. Da sich nach einem Jahr der Panzer verhärtet, können die Reptilien nach dem Aufwachen im Frühjahr ins Außengehege zu ihren Artgenossen übersiedeln.
Insgesamt beherbergt der Zoo rund 30 Sumpfschildkröten. Das Züchten gestaltete sich vor allem wegen der anspruchsvollen Brutplätze schwierig, erklärte der Vizedirektor. Während sich die Tiere in der freien Wildbahn in der Au ideale Bedingungen selbst suchen können, müsse im Zoo der optimale Mix aus Erde und Sand in einer Uferumgebung geschaffen werden. Auch die richtige Sonneneinstrahlung sei ein wichtiger Faktor. Bisher sei immer nur aus drei bis vier Eiern Nachwuchs geschlüpft. Zwölf Babys sind laut Schwammer das beste Ergebnis seit Jahren.
Europäische Sumpfschildkröten sind die einzige in Österreich beheimatete Schildkrötenart. Nur die Donau-March-Auen sowie die Lobau bieten einen natürlichen Lebensraum, erklärte Schwammer. Die größte Gefahr für Gelege sowie Jungtiere seien Wildschweine, aber auch Füchse und Hunde.