Die “Dritte Mann”-Tour ist sehr erfolgreich verlaufen, sagt der Geheimdienstexperte Siegfried Beer. Er ist vom Interesse an einem derartigen Museum überzeugt.
Eine Gruppe von Historikern besuchten in den vergangenen Monaten für Recherchezwecke bereits ähnliche internationale Einrichtungen. “Wir glauben, dass es in der Geschichte des 20. Jahrhunderts in Wien ganz zentrale Ereignisse im Geheimdienstkrieg zwischen Ost und West gegeben hat”, sagte der Historiker Gerhard Jagschitz im ORF.
“Wir glauben auch, dass es hier auch eine historische Begegnungsstätte werden könnte, wo man eine Sache aufarbeiten könnte, die ja sehr weit in die Geschichte eingegriffen hat, aber nicht bekannt ist”, so Jagschitz weiter.
Vor allem während der Zeit des Kalten Krieges galt Wien als Tummelplatz für Spione aus dem Osten und Westen. Nicht zuletzt auf Grund der geographischen Lage eignete sich Wien für Spitzel hervorragend. Doch auch schon früher, als Wien aufgrund seiner Situation als Hauptstadt einer Großmacht – des Habsburgerreiches – zu den Global Playern zählte, war die Spionage ein enorm wichtiger Teil des “glatten Wiener Parketts”.
Im Zuge der Planung des Museums erforschten die Historiker insbesondere die Arbeitsweisen der Agenten, mit Schwerpunkt im 20. Jahrhundert, der großen Zeit der Spionagedienste. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen im künftigen Museum dargestellt werden. Auch die Technik ist wichtig: Im Spionagemuseum sollen etwa auch Informationen über das Funkwesen, Fototechnik, die Organisation der Spionage, die geschichtliche Entwicklung und bedeutende Persönlichkeiten zu sehen sein.
Wo in Wien das Museum entstehen soll, steht noch nicht fest.