Bürgermeister Michael Häupl (S) hat am Dienstag die gestern erfolgte Festlegung des parteiinternen Wiener Ausschusses auf einen Wien-Wahltermin im Oktober mit medialem Druck begründet. Er sei schließlich beständig von Journalisten nach einer eventuellen Vorverlegung der Landtags- und Gemeinderatswahl befragt worden: “Ich habe dem Druck nicht mehr standgehalten”, ironisierte Häupl in seiner wöchentlichen Pressekonferenz seine Entscheidung.
Klar sei angesichts der aktuellen Weltwirtschaftskrise jedoch, dass man einen Job zu erledigen anstatt Wahlkampf zu führen habe: “Wir werden auch im nächsten halben Jahr hart arbeiten.” Schließlich nehme man den Wählerauftrag ernst. Präferenzen bezüglich eines genauen Wahldatums im Oktober 2010 ließ der Bürgermeister nicht erkennen – sonst habe die Journaille nichts mehr zu fragen.
Sollte es nach ihm gehen, wird jedenfalls bei der Herbstwahl der SPÖ-Spitzenkandidat erneut Michael Häupl heißen und in der Zwischenzeit kein möglicher politischer Erbe ernannt werden: “Solange mich die Leute wollen […] kann ich davon ausgehen, dass ich mein eigener Nachfolger bin.”
FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache deutete die SPÖ-Entscheidung in einer Aussendung hingegen als Konsequenz aus miserablen Umfragewerten: “Es sollte für eine Landesregierung mit absoluter Mehrheit wohl eine Selbstverständlichkeit sein, die volle Legislaturperiode durch zu dienen.” Dies sei bisher bei der Häupl-SPÖ allerdings unüblich gewesen, was nun nur den Rückschluss auf die entsprechenden Umfragewerte zulasse.