Bundespräsident Fischer empfängt Ungarns Präsident
Solyom ist in Wien, um an der zentralen Gedenkfeier der in Österreich lebenden Ungarnstämmigen anlässlich des Jahrestages der ungarischen Revolution von 1956 teilzunehmen, bestätigte Erzsebet Wurst vom Zentralverband der Ungarischen Vereine und Organisationen in Österreich gegenüber ungarischen Nachrichtenagentur MTI. An der Organisation der Feierlichkeiten zum Jahrestag des Ungarnaufstandes nehmen unter anderem der Burgenländisch-Ungarische Kulturverein, die ungarische Botschaft in Wien und das Collegium Hungaricum Wien teil. Der eigentliche Jahrestag ist der 23. Oktober, der in Ungarn einer der drei Nationalfeiertage ist.
Der 47-jährige Solyom kam erstmals in den 80er Jahren als einer der Gründer des Donaukreises (Duna Kör), einer Umweltschutzbewegung, die sich einen Baustopp für das Wasserkraftwerk in Nagymaros am Donauknie an die Fahnen heftete, mit der Politik in Berührung. 1987 wurde er auch zu einem der Mitbegründer des Ungarischen Demokratenforums (MDF) und eine wichtige Figur der sich neu formierenden ungarischen Opposition.
Der angesehene Jurist und Universitätsprofessor wurde 1989 eines der ersten Mitglieder des neu gegründeten Verfassungsgerichtshofes, dem er bis zu seinem Rückzug im Jahr 1998 angehörte. Auf das Konto dieses ersten Verfassungsgerichtes gingen zahlreiche richtungsweisende Entscheidungen, unter anderem die Abschaffung der Todesstrafe in Ungarn im Jahr 1990. Im Juni 2005 wurde Solyom zum ungarischen Staatspräsidenten gewählt.