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Escada hat einen jahrelangen Niedergang hinter sich

Foto: EPA
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Escada war einst die größte Damenmodemarke der Welt, Hollywoodgrößen wie Kim Basinger und Demi Moore trugen die Modelle der Weltmarke aus München. Seit August 2009 ist bekannt, dass Escada insolvent ist. Am Donnerstag, den 5. November 2009, wurde Escada an die indische Milliardärsfamilie Mittal verkauft.

Niedergang Escadas im Überblick

Der Niedergang Escadas begann mit dem Börsengang 1986. In der Folge erweiterte Firmengründer Wolfgang Ley den Konzern durch Zukäufe, die ihrer Muttergesellschaft aber meist Verluste einbrachten.

Die zweite große Wende war der Tod von Margaretha Ley 1992. Die Mitbegründerin des Konzerns, ein ehemaliges schwedisches Model, hatte für die kreative Seite und damit den unverwechselbaren Stil der Marke verantwortlich gezeichnet. Ihre Nachfolger waren weniger erfolgreich:
Der Stern der Marke sank.

In ernste Bedrängnis geriet der Konzern nach dem Platzen der Internetblase zu Beginn des Jahrtausends. In der Krise brach das Ergebnis ein, Escada machte im Geschäftsjahr 2002/2003 einen Verlust von 77,7 Millionen Euro und brauchte Hilfe. Die kam vom Investor Rustam Aksenenko. Doch der neue Großaktionär drängte auch auf personelle Veränderungen. Eine neue Unternehmensführung wurde installiert, der später die weitere Talfahrt angelastet wurde.

Als Bruno Sälzer Mitte 2008 das Ruder bei Escada übernimmt, ist er der dritte Chef binnen drei Jahren. Seine Versuche das Ruder herumzureißen, bringen zwar neue Kollektionen hervor, die Escada in der Modeszene wieder positives Echo bescheren. Bis die neue Entwürfe aber in den Handel kommen und für positive Zahlen sorgen können, dauert es angesichts der Planungsvorläufe der Modebranche.

Für den schwer angeschlagenen Konzern zu lange: Im ersten Geschäftshalbjahr 2008/2009 fährt Escada einen Verlust von 92 Millionen Euro ein. Obwohl der Konzern Teile verkauft, geht das Geld zur Neige. Am 13. August meldet Escada Insolvenz an.

5. November: Der insolvente Damenmode-Hersteller wird an die Familie des indischen Stahl-Milliardärs Lakshmi Mittal verkauft. Vorausgegangen ist ein wochenlanges Bietergefecht, bei dem zeitweise mehr als ein Dutzend Interessenten im Spiel gewesen sein sollen.

 



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