Ab 1. Dezember wird wieder täglich über die Internetplattform http://www.lawine-steiermark.at über die aktuellen Lawinengefahren informiert.
Landesweit gibt es 34 Lawinenkommissionen für 43 Gemeinden. Zusätzlich zeichnen 31 automatische Stationen die verschiedenen lawinenrelevanten Faktoren auf und verschicken diese Informationen im Zehn-Minuten-Takt an den steirischen Lawinenwarndienst, der zur Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) gehört. Im Sommer wurde dieses Messnetz durch den Neubau der Station Palfau und der Schneepegelmessung am Tamischbachturm sowie die Adaptierung der Station Lachtal ausgebaut.
Durch das Forschungsprojekt über Schneeverfrachtungsmodellierung, das 2009/10 um 350.000 Euro gemeinsam mit den Partnern ZAMG Steiermark und Dtech Steyr realisiert wird, sollen die Schneeverhältnisse in nicht sofort einsehbaren Gebieten kontrollierbar werden. Eine umfassende Analyse von Schnee-, Wetter- und Windverhältnissen liefert auch das Analysesystem INCA (Integrated Nowcasting through Comprehensive Analysis), das seit etwa drei Jahren österreichweit im Einsatz ist, heuer allerdings vom Lawinenwarndienst speziell in Bezug auf lawinenrelevante Parameter weiterentwickelt wurde. Mit ihm lassen sich Faktoren wie Lufttemperatur, Neuschnee, Vereisung und Sichtweite berechnen.
Ab 1. Dezember werden alle Gebiete der Steiermark täglich auf einer fünfstufigen Gefahrskala eingestuft. “Die meisten Unfälle geschehen allerdings bei Gefahrenstufe drei”, warnte Lawinenwarndienst-Referatsleiter Josef Brandl. Besonders gefährlich seien auch die Nordhänge, an denen sich erfahrungsgemäß die meisten Schneerutschungen ereignen. Nach drei Lawinentoten im letzten Jahr wies Brandl erneut auf das Skitouren-Forum des Lawinenwarndienstes mit täglichen Informationen über Skitouren und ihre Gefahren hin.