AA

Wenn die Versuchung groß ist

Fußball-Schiedsrichter Robert Schörgenhofer aus Dornbirn blieb bislang erspart, was Ex-FIFA-Referee Gerd Grabher passierte.

In den 90er-Jahren war Gerd Grabher die absolute Nummer eins unter den österreichischen Fußball-Schiedsrichtern. Höhepunkt seiner Karriere war die Teilnahme an der EURO 1996 in England, dem “Mutterland des Fußballs”. Wenn er heute von Wettskandalen und versuchten Manipulationen im internationalen Fußball hört, wird er nachdenklich. “Wo viel Geld ist, da gibt es auch Kriminalität”, sagt der Lustenauer heute. Dass er als Aktiver selbst mittendrin statt nur dabei war, bestätigt er ebenfalls. “Die Sache habe ich der UEFA übergeben”, so Grabher. Dass dies erst nach dem Spiel passiert sei, habe ihm Kritik unter den eigenen Kollegen eingebracht. Mehr will er heute dazu nicht sagen. Nur so viel: “Mir wurde damals Geld angeboten. Und zwar so viel, dass manch einer der Versuchung schon hätte erliegen können.” Inzwischen aber habe sich vieles geändert. Deshalb glaubt Grabher nicht, dass international tätige Schiedsrichter der Versuchung erliegen. Davon ist auch Robert Schörgenhofer überzeugt. Der 36-jährige Vorarlberger ist derzeit in der Europa League tätig. Das nächste Spiel des Dornbirners ist am 16. Dezember die Partie zwischen dem SC Heerenveen und FK Ventpils. Mit dabei sind dann mit Thomas Gangl und Mario Strudl zwei weitere Ländle-Unparteiische. Einen möglichen Bestechungsversuch würde Schörgenhofer sofort an den ÖFB bzw. an die UEFA weiterleiten.

Keine Erfahrungen

“Aber eigentlich kann ich mir so einen Fall gar nicht vorstellen”, so der ÖBB-Fahrdienstleiter. “Ich bin mir sicher, dass so ein Vergehen immer rauskommt, entweder sofort oder später. Für mich steht das jedenfalls in keiner Relation zu meinen Karrierezielen. So viel Geld könnte mir niemand bieten.” Noch jedenfalls hat der BL-Referee keine negativen Erfahrungen in diese Richtung gemacht. “Ich erinnere mich an den Fall Röthlisberger, aber das ist schon lange her.” Was Robert Schörgenhofer gestern aber noch nicht wusste? Laut “Spiegel Online” hat der europäische Fußballverband UEFA in den Abendstunden den ukrainischen Schiedsrichter Oleg Orijechow suspendiert. Der 42-Jährige soll persönlichen Kontakt zu einem Mitglied der Wettmafia haben

  • VIENNA.AT
  • Fußball
  • Wenn die Versuchung groß ist
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen