2 Eiskletterer sind gestern Mittag in die sogenannte Eisfee-Tour, eine
Eiswand in der Nähe der Talstation der Lünersee-Seilbahn, eingestiegen.
Nach Problemen mit dem Sicherungsseil war für sie ein Rückzug nicht
mehr möglich, weshalb sie um 18:00 h einen Hilferuf absetzten. Die
Rettungsleitstelle alarmierte die Bergrettung Brand und gleichzeitig auch
den Polizeihubschrauber. Zwischenzeitlich ist es dunkel geworden, der
Mond gab jedoch soviel Licht, dass die Konturen der Berge gut sichtbar
waren und somit ein Anflug mit dem Hubschrauber möglich war. Zur
Ausleuchtung des Landeplatzes bei der Talstation der Lünersee-Seilbahn
haben wir die Feurwehr Brand angefordert. Die in Not geratenen Kletterer
wurden von der Crew des Hubschraubers gesichtet, eine Taubergung
wurde aus Sicherheitsgründen nicht durchgeführt, weshalb zur Hilfesleistung der Einsatzmannschaft die Bergrettung Nenzing nachalarmiert wurde.
Eine Gruppe von Bergrettern stieg abseits der Eisroute auf, um von oben
eine Bergung durchführen zu können. Die zu warme Themperatur für
kompaktes Eis war ein großes Risiko für die Einsatzmannschaft, weshalb
über die Rettungsleitstelle die schweizer Flugrettung Rega angefordert
wurde. Diese sind speziell ausgebildet und ausgerüstet für Nachtflüge und
Nachtbergungen. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen waren, ist um
20:30 Uhr der Rega-Hubschrauber eingetroffen. Zuerst wurden die 2
Alpinisten mittels Seilwinde geborgen, hernach wurde auch die Einsatz-
mannschaft mittels Taubergung zum Landeplatz gebracht. Bis auf eine
leichte Unterkühlung haben die 2 Eiskletterer die missliche Lage gut
überstanden und waren sehr dankbar für die lebensrettende Aktion.
Eine solche aufwändige und gefahrenvolle Bergeaktion ist nur möglich
dank einer hervorragenden Rettungskette, einer mustergültigen Zusammen-
arbeit der Hilfs- und Rettungsorganisationen, einer guten Ausbildung und
kameradschaftlichem Engagement aller Beteiligten – dafür besten Dank
auch im Namen der Bergrettung.