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Israelische Luftangriffe im Gaza-Streifen

Israel bestätigte Angriffe
Israel bestätigte Angriffe ©ISRAELI MINISTRY OF DEFENSE / HO
Ein Jahr nach der dreiwöchigen verlustreichen Gaza-Offensive, bei der über 1400 Palästinenser getötet und mehr als 5000 weitere verletzt worden waren, hat die israelische Luftwaffe das von der radikalen Hamas kontrollierte palästinensische Küstengebiet angegriffen, um Schmugglertunnel zu zerstören.

Im Gazastreifen sind am Freitag die Leichen von zwei weiteren Opfern des Luftangriffs geborgen worden. Wie palästinensische Augenzeugen und Sanitäter mitteilten, handelt es sich bei einem der Opfer um einen 14-Jährigen. Am Vortag war ein Mann tot geborgen worden. Der Nahost-Sonderbeauftragte der USA, George Mitchell, stellte unterdessen einen Zeitrahmen für Washingtons neue Initiative zur Wiederbelebung des blockierten Verhandlungsprozesses zwischen Israelis und Palästinensern vor.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden zwei Schmugglertunnel in Rafah angegriffen, eine Metallwerkstatt zur Waffenherstellung in Gaza sowie ein weiterer Tunnel im mittleren Gazastreifen. Militante Palästinenser hätten versucht, dort einen rund einen Kilometer langen Tunnel in Richtung des Grenzzaunes zu graben. Vor den Luftangriffen hatten israelische Flugzeuge am Donnerstag über dem Gazastreifen tausende Flugblätter abgeworfen, in denen die Bevölkerung in arabischer Sprache aufgefordert wurde, mindestens 300 Meter Abstand zu der Grenze zu Israel zu halten. “Wer der Grenze näher kommt, wird in Gefahr sein”, stand auf den Flugblättern.

Mitchell sagte dem Sender PBS, aus Sicht der Regierung in Washington könnten die Verhandlungen über einen Nahost-Friedensvertrag innerhalb von zwei Jahren zum Abschluss gebracht werden. Wenn die Verhandlungen “erst einmal angefangen haben, können sie nach unserer Einschätzung innerhalb dieser Frist ein Ergebnis erzielen”, fügte der US-Sondergesandte hinzu. Die palästinensische Führung macht die Rückkehr an den Verhandlungstisch von einem israelischen Siedlungsstopp im besetzten Westjordanland abhängig.

Am Montag hatte die israelische Zeitung “Maariv” berichtet, die US-Regierung wolle mit einem neuen Verhandlungsplan den Nahost-Konflikt innerhalb von zwei Jahren beenden. Zunächst sollte der Grenzverlauf zwischen Israel und dem künftigen palästinensischen Staat festgelegt werden. Dies müsse geschehen, bevor der von der israelischen Regierung ausgerufene vorläufige Baustopp für jüdische Siedlungen im besetzten Westjordanland in neun Monaten endet. Der palästinensische Staat soll demnach auf Basis der vor dem Sechs-Tage-Krieg 1967 gültigen Waffenstillstandslinie im Westjordanland und im Gazastreifen errichtet werden. Für territoriale Verluste sollen die Palästinenser durch Gebietstausch entschädigt werden.

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