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Todesopfer nach Schusswechsel im Tschad-Einsatz?

Helle Aufregung herrscht in Polit-Kreisen nach einem Bericht der Wiener U-Bahn-Zeitung "Heute" zum österreichischen Bundesheer-Einsatz im Tschad. Angeblich sollen tschadische Räuber verletzt oder getötet worden sein, als Österreicher sich gegen ihre Angriffe verteidigten.

Um den bereits beendeten Tschad-Einsatz des österreichischen Bundesheers gibt es wieder Aufregung. Laut einem Bericht der Wiener U-Bahn-Zeitung “Heute” soll es bei einem Schusswechsel im August 2008 mit Beteiligung österreichischer Soldaten einen Toten und einen Schwerverletzten gegeben haben, das Verteidigungsministerium soll dies aber in seinem Einsatzbericht verschwiegen haben. Das Ressort widersprach dieser Darstellung.

Österreichische Soldaten waren laut offizieller Darstellung im Zuge einer routinemäßigen Patrouille auf verletzte einheimische Zivilisten getroffen, die nach eigenen Angaben von Räubern überfallen und angeschossen worden waren. Die Soldaten wurden dann selbst von den Kriminellen unter Beschuss genommen und schossen zurück. Von ihnen sei keiner verletzt worden, auch sei kein Sachschäden entstanden, hieß es schon damals. Auch im offiziellen Einsatzbericht ans Parlament.

“Heute” berichtet nun, dass es aufseiten der Tschadi einen Toten und einen Schwerverletzten gegeben habe. Ein Sprecher von Verteidigungsminister Norbert Darabos (S) erklärte auf Anfrage, dass “nie verifiziert werden konnte”, ob es einen Toten oder Verletzten gegeben habe. Wenn das der Fall gewesen wären, hätte man das sicher nicht verschwiegen, da in Krisenregionen so etwas passieren könne.

Der Grüne Sicherheitssprecher Peter Pilz kündigte gegenüber der APA schon eine diesbezüglich parlamentarische Anfrage an. Denn auch er vermutet, dass im Bericht etwaiger Personenschaden verschwiegen worden ist.

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