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Protest gegen Hochgeschwindigkeitsbahn bei Turin

Der Protest der Umweltschützer im piemontesischen Susa-Tal gegen den Bau eines Tunnels für die geplante Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke Turin-Lyon ist aufs Neue eskaliert. Rund 300 Demonstranten hinderten am Dienstag Techniker daran, Bodensondierungen nördlich von Turin durchzuführen.

“Wir werden unsere Berge verteidigen”, sagte der Sprecher eines Bürgerkomitees, das sich gegen den Bau der Hochgeschwindigkeitstrasse wehrt. Bei der Grabung des Tunnels könnten schädliche Substanzen frei werden. Die Berge in dem 50 Kilometer langen Landstrich seien reich an Uran und Asbest.

Wegen der Bahnlinie müssten überdies ganze Wälder im Susa-Tal zerstört werden. Das Tal drohe in den nächsten 15 Jahren zu einer riesigen Baustelle zu werden, sagten die Demonstranten. Italiens größter Umweltschutzverband Legambiente wertet den 15 Milliarden Euro teuren Tunnel quer durch radioaktives, asbestreiches Gestein mit vielen Wasseradern als “Wahnsinnsprojekt” und schlägt einen Ausbau der bisherigen Bahnlinie vor.

Die Hochgeschwindigkeitsstrecke ist ein Teil des europäischen Korridors 5 (Lissabon-Kiew). Sie wird von der Regierung Berlusconi als prioritäres Projekt betrachtet. In den vergangenen Jahren war es wiederholt zu Protesten gegen das Bahnprojekt gekommen.

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