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"Chili" in Schwierigkeiten

Damit hat wohl niemand gerechnet: Die Quoten von Dominic Heinzls neuer ORF-Sendung "Chili" sackten nach den ersten Tagen völlig ab - und bescheren den Kritikern des Heinzl-Engagements im Gegensatz dazu unerwarteten Auftrieb.

“Wenn ich bei ATV im Schnitt 130.000 Zuschauer erreichen konnte, dann sagt mir der Hausverstand, dass sich das verdoppeln lassen müsste.” Mit diesen ungewohnt bescheidenen Worten antwortete Dominic Heinzl im jüngsten Interview mit dem Seitenblicke Magazin auf die Frage, wie denn die Erwartungen bezüglich seiner neuen Sendung “Chili” seien. Die Wahrheit sieht wohl ein wenig anders aus, denn bekanntlich feierte Heinzl als “Heilsbringer” sein ORF-Comeback und niemand in der Chefetage des Küniglbergs wird sich mit Quoten zufriedengeben, die bereits vorher am gleichen Sendplatz mit der Serie “Mein cooler Onkel Charlie” ohnehin erreicht wurden. Schließlich muss für “Chili” doch ein wenig tiefer in die Tasche gegriffen werden als für eine relativ billige US-Sitcom.

Doch nach ein, zwei Tagen Aufatmen im ORF-Zentrum kam es tatsächlich zum unerwarteten Super-GAU: Die neue Society-Sendung brach zuschauermäßig völlig ein. Schaffte es die Premiere noch, über 400.000 Zuschauer zu ORF1 zu locken, sorgte “Chili” bereits am dritten Tag seiner Existenz für eine Quote von nur mehr 226.000 SeherInnen! Zum Vergleich: Der “coole Onkel Charlie” erreichte am letzten Tag seines 19:30-Sendeplatzes am Freitag, dem 8. Jänner, im Schnitt 228.000 Zuschauer – und das, obwohl damals schon die Wiederholung(!) der ersten Staffel lief.

“Nicht nervös”

Gegenüber der Tageszeitung “Österreich” erklärte Dominic jedoch: “Die Zuschauerzahlen einzelner Tage machen mich nicht nervös. Schon gar nicht in der Startphase. Bei ATV hatte ich um diese Zeit 80.000 Zuschauer, beim ORF sind es jetzt fast dreimal so viele. Eine seriöse Analyse kann man erst Ende Jänner anstellen.”

Allerdings: Auch Tag 4 brachte für Heinzl keine Erleichterung: Die Quote blieb mit 244.000 auf dem früheren Sitcom-Niveau und auch die vor “Chili” angesetzte “Backstage”-Sendung schwächelt extrem: Brachte es die Premiere noch auf 356.000 Seher, erreicht man mittlerweile nicht einmal mehr die 200.000er-Marke.

Seitenblicke weiter stark

Die eigentliche Katastrophe ist aber erst ersichtlich, wenn man sich die “Konkurrenz”-Sendungen von “Chili” ansieht. Von der parallel laufenden ZIB 1 konnte Dominic Heinzl kein Publikum abziehen (was der ORF freilich als Erfolg verkauft), und auch die etablierten “Seitenblicke” nach 20.00 Uhr sind so stark wie zuvor – und das muss für den früheren ATV-Star besonders schmerzhaft sein: Über 900.000 Menschen sahen beispielsweise die “Seitenblicke” am 14. Jänner, also um über 650.000 mehr als eine halbe Stunde vorher bei “Chili” mit dabei waren.

ORF-Kommunikationschef Pius Strobl meinte aber gegenüber der APA: “Fernsehgewohnheiten ändern sich nicht an einem Tag, Neues etabliert sich nur langsam.” “Chili” bekomme Zeit eingeräumt, sein Publikum zu finden: “Ein schnelles Handtuchwerfen wie etwa bei ‘Mitten im Achten’ wird es nicht geben”, so Strobl.

(seitenblicke.at/Foto: ORF)

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