Gestürzter Präsident Zelaya darf ausreisen

Zugleich kündigte Fernandez an, er werde Lobo als verfassungsmäßigen Präsidenten von Honduras anerkennen. Am 27. Jänner werde er zur Amtseinführung von Lobo nach Tegucigalpa reisen und mit Zelaya zurückkehren, fügte er hinzu. Lobo habe ihm zugesagt, er werde als eine der ersten Amtshandlungen Zelaya freies Geleit zusichern.
Zelaya bezeichnete die Ankündigung freien Geleits in einer ersten Reaktion als “gute Geste” Lobos. Bisher besteht gegen Zelaya Haftbefehl wegen des Vorwurfs des Hochverrats und Amtsmissbrauchs, weil er versucht hatte, eine Volksbefragung über eine eventuelle Verfassungsreform anzusetzen.
Zelaya war am 28. Juni gestürzt und in einer Nacht- und Nebelaktion nach Costa Rica gebracht und dort in San Jose abgesetzt worden. Der Staatsstreich löste eine Staatskrise aus, die das ohnehin verarmte mittelamerikanische Land in einen zermürbenden Machtkampf riss. Zelaya kehrte im September heimlich nach Honduras zurück und sitzt seitdem in der brasilianischen Botschaft in Tegucigalpa fest, wo ihm Zuflucht gewährt wurde.
Von dort kämpfte Zelaya für seine Wiedereinsetzung als gewählter Präsident. Ende Oktober wählten die Honduraner jedoch Lobo zum neuen Präsidenten. Der nach wie vor international nicht anerkannte Putsch-Präsident Roberto Micheletti will sein Amt bis zum 27. Jänner ausüben und sich dann ins Privatleben zurückziehen.