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Bushido: Krankheit der Mutter veränderte sein Leben

©APA
Rüpel-Rapper Bushido ist ein waschechter Gangster, einige seiner Platten landeten auf dem Index. Trotzdem lebt der Künstler mit seiner Mutter zusammen - und das aus gutem Grund...
Bushido Electro Ghetto ( HQ )
Fler Bushido Asphalt

Nicht ohne meine Mami: Star-Rapper Bushido (31) steht wie kein anderen deutscher Hip Hopper öffentlich zu seiner Mama. Verständlich, wenn man bedenkt, dass der Musiker seine Mutter vor einigen Jahren beinahe verloren hätte.

Der in Bonn geborene Superstar ist seit Jahren einer der Vorzeige-Rapper in Deutschland; als nahezu einziger schafft er den Spagat zwischen Gangster-Dasein und Gala-Besuchen. Zwischen hardcore Texten und seinem neuen Film ‘Zeiten ändern dich’ nimmt sich der Star aber überwiegend Zeit für seine Mutter, die 2007 die Diagnose Brustkrebs erhielt.

“Ihre Krankheit war der Wendepunkt in meinem Leben”, betonte Bushido im Interview mit der Berliner Zeitung “B.Z.” und erinnerte sich an die Situation, in der er damals lebte: “Man muss sich das mal vorstellen. 2007 bekam ich erstmals Platin für ein Album. für meine Touren allein eine Gage von über 600.000 Euro. Die ganze Welt stand mir offen. Ich bin mit meinen Kumpels herumgezogen, wohnte in Hotels und hatte jeden Tag mehrere Frauen. Du verlierst den Bezug zur Realität, und selbst meine Mutter sah ich für mehrere Monate nicht mehr.”

Leider war dem Musiker eine Ewigkeit im Schlaraffenland nicht vergönnt. “Dann kam dieser Anruf, dass ihr die Brust amputiert werden muss, weil sie Krebs hat. Ich verstand die Welt nicht mehr. Ich hatte Angst um ihr Leben”, räumte der sonst so harte Star offen ein.

Die Zeit danach war für beide eine Zeit voller Qualen und Leid. Bushido, der keine Details der Krankheit seiner Mutter preis gibt, beschreibt seine ganz persönliche Hölle: “Es ging mir wahnsinnig schlecht. Ich wurde ständig von Migräne überfallen und dachte, die Welt geht gerade unter. Ich kümmerte mich mehrere Monate nur noch um sie, setzte mich in dieser Zeit viel mit mir auseinander und mit Gott. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel gebetet wie damals.”

Vor allem ein Gedanke quälte Anis Mohamed Youssef Ferchichi, wie Bushido bürgerlich heißt: Der Gedanke, seine Mutter wieder im Stich zu lassen, wie er damals zu seinen schlimmsten Zeiten getan hatte. In seinen Worten heißt das: “Ich wollte mir nie wieder sagen, meine Mutter vergessen zu haben. Das war genau wie zu meiner Drogenzeit, als ich meiner Mutter Geld geklaut habe.” Inzwischen geht es Frau Mama wieder gut, Bushido und sie leben zusammen. “Ich habe einen Garten, zwei Hunde, meine Mutter wohnt bei mir. Häuslicher geht es nicht, wenn ich meine Mama anrufe und sage, ich bin 19 Uhr zuhause”, lachte der Erfolgsrapper.

Trotzdem: Als Muttersöhnchen will er nicht mehr verspottet werden. Der “B.Z.” erklärte der Deutsch-Tunesier: “Viele, die mich kritisieren, meckern, ich wäre gar kein harter Typ, weil ich mit meiner Mutter zusammenwohne. Wenn ich das Hartsein aufgeben müsste, weil ich Respekt vor meiner Mutter habe, würde ich das machen, dann wäre ich auch gern Muttersöhnchen.”

Apropos Söhnchen: Kinder möchte Bushido eines Tages auch haben. Auf die Frage, wo er sich mit 40 Jahren sieht, antwortete der Künstler überraschend brav: “Ich hoffe, dann schon einige Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Das wäre tatsächlich mein nächstes Kapitel: Eine eigene Familie, was kein leichtfertiger Schritt sein soll… Denn ich hätte keine Lust, auf einer Party eine Frau zu schwängern, die an diesem Abend nur einen geilen Hintern hatte, aber mit der ich nicht zusammenleben möchte. Aber das müsste ich dann ja, weil ich das meinen Kindern schuldig wäre.”

Ob seine Tochter einen ‘Bushido’ mit nach Hause bringen dürfte? Der Hip Hopper betonte: “Eine hypothetische Frage, die ich nur mit ,Nein, natürlich nicht!’ beantworten kann. Denn ich weiß, die heutigen Bushido-Typen sind nicht Bushido. Die werden aus ihrem Leben niemals so viel machen wie ich.”

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