Jener Wiener, der sich von Freitag auf Samstag im Beisein seines neunjährigen Sohnes eine 24-stündige Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert hat, soll in Untersuchungshaft kommen. Einen entsprechenden Antrag hat die Staatsanwaltschaft (StA) Wien laut ihrem Sprecher Gerhard Jarosch am Dienstagnachmittag gestellt. Am Mittwoch soll der zuständige Richter entscheiden, ob der 37-Jährige mit einer Anzeige auf freiem Fuß davonkommt oder vorerst im Gefängnis bleiben muss.
Der Vater hatte seinen Sohn vergangenen Freitag von der Schule abgeholt und seiner Ex-Frau eine Brief hinterlassen, in dem er drohte, sich und den Buben umzubringen. Er kündigte an, gegen einen Lkw fahren zu wollen und gab vor, bewaffnet zu sein. Bis Samstagnachmittag war er mit dem Kind von Wien nach Salzburg und dann durch Bayern bis nach Oberösterreich getourt. Dort hatte ihn die Polizei um 15.40 Uhr auf dem Parkplatz der Therme Geinberg unbewaffnet festgenommen. Seinen Sohn fanden die Beamten unversehrt im Cafe.
Der Mann, gegen den mehrere Stalking-Vorwürfe vorliegen, wurde wegen schwerer Nötigung sowie gefährlicher Drohung angezeigt. Da er und seine Ex-Frau die gemeinsame Obsorge für den Sohn haben, hat er sich laut Polizei nicht der Kindesentziehung schuldig gemacht. Der 37-Jährige selbst hält sich für gänzlich schuldlos und sieht in seinem Verhalten keinen strafbaren Tatbestand. Laut seinen Angaben gegenüber der Polizei will er mit seinem Sohn lediglich einen Ausflug in die Therme gemacht und dabei ein paar “spitze” SMS geschrieben haben.