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Banken verdienen zu wenig: Für die Konsumenten wird's teurer

Banken verdienen zu wenig: Die Konsumenten sollen zahlen
Banken verdienen zu wenig: Die Konsumenten sollen zahlen ©bilderbox.at
Wer hätte das gedacht? Die österreichischen Bankkunden können sich wohl darauf einstellen, dass Bankgeschäfte in absehbarer Zeit teurer werden. Die Gewinnspannen im Inland seien zu gering, warnt die Österreichische Nationalbank. Dadurch sei das Risiko nicht abgedeckt.
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Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) hat nach Bewertung der ersten Jahresergebnisse der Banken im Inland für 2009 festgestellt, dass die Institute im Kerngeschäft mit Krediten und Einlagen zu wenig verdienen. Zu wenig, um Ausfälle abdecken zu können.

Nach ersten unkonsolidierten Daten ist der Jahresüberschuss der Banken im Inland (ohne Auslandstöchter) im Jahr 2009 von 1,89 Mrd. Euro auf 280 Mio. Euro eingebrochen. Im Wesentlichen lag das laut OeNB-Direktor Andreas Ittner daran, dass einige Banken relevante Verluste auswiesen.

Kopfzerbrechen bereitet der Notenbank aktuell das Spannengeschäft. Die Zinsmarge im Inland liege unter 0,9 Prozent. Das lasse “vermuten, dass die Risikokosten möglicherweise nicht in vollem Umfang abgedeckt sind”, so Ittner am Mittwoch im Klub der Wirtschaftspublizisten.

0,9 Prozent seien sicher nicht ausreichend. Vor 10 Jahren seien es 1,9 Prozent gewesen. Trotz der Feststellung, dass das Zinsgeschäft nicht ertragreich genug ist, sind die Zeiten “verordneter” Spannen oder Zinsen vorbei, wird betont. Deshalb gibt es auch keine Empfehlung auf einen Zielwert. Ob Banken als Konsequenz nun an der Zinsschraube drehen, Gebühren erhöhen oder andere Ertragsquellen anzapfen sollen, wurde nicht gesagt. Fest steht lediglich, dass ein Ausweichen in die Spekulation als ausdrücklich unerwünscht gilt – und dass die heimischen Banken nebenbei im internationalen Vergleich auch noch deutlichen Aufholbedarf beim Kapital haben.

Klar sei, dass dies alles wer zahlen müsse, räumt die Notenbank ein. Alle müssten sich bewusst sein, dass es “mehr Sicherheit nicht umsonst” gebe, sagte Ittner heute.

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