Allerdings: “Es ist keine Werbung für die Zeitung an sich”, bemühte sich der Leiter Polizei-Pressestelle, Manfred Reinthaler, am Donnerstag klarzustellen. Die Bewerbung beziehe sich auf die dreiteilige Serie, die diese Woche in der Mittwoch-, Donnerstag- und Freitagausgabe von “Österreich” erscheint. Nur parallel dazu würden auch die Pürstl-Spots laufen.
Die Wiener Polizei intensiviert damit jedenfalls ihre Zusammenarbeit mit dem Zeitungsboulevard. Seit Mai vergangenen Jahres sind Pürstl und Landespolizeikommandant Karl Mahrer mit einer Kolumne in der auflagenstarken Gratiszeitung “Heute” präsent, wo die beiden alternierend “kompetente Sicherheitsinformationen” bieten.
Polizei zahlt nichts für Platz in Medien
Eine besonders starke Kooperation mit Boulevardzeitungen kann man bei der Polizei selbst jedenfalls nicht erkennen: Wenn Medien Platz für sicherheitsrelevante Polizeiinformationen zu Verfügung stellen würden, dann nutze man dies auch, betonte Reinthaler. Insofern sieht er keine schiefe Optik gegeben, wenn Wiens oberster Polizist in einem Werbespot eines einzelnen auflagenstarken Mediums auftritt: “Wenn Medien unsere Informationen präsentieren, stehen wir auch nicht an, das zu bewerben”, sagte der Sprecher. Schließlich sei auch nicht jede Zeitung bereit, gratis Platz dafür herzugeben. Und bezahlt werde für die Inhalte schließlich nicht: “Das machen wir nicht.”
Bei “Österreich” wird den “sicherheitsrelevanten” Informationen jedenfalls breiter Platz eingeräumt: Der erste Teil am Mittwoch wurde mit einem Anreißer auf der Titelseite beworben, im Blattinneren sind dazu gleich zwei Seiten dem schwindenden Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gewidmet, wobei die versprochenen “Sicherheitstipps” erst in der Donnerstagausgabe erscheinen. Während konkrete Angaben zu einer Verbesserung der eigenen Sicherheit nur in einer Ausgabe Platz hat, findet sich sowohl am Mittwoch als auch am Donnerstag ein gemeinsames Foto von Mahrer und Pürstl, die quasi als Präsentatoren der Serie auftreten.
Zusammenarbeit mit verschiedenen Medien wird häufig gesucht
Bei der Polizei sieht man in der Kooperation nichts Besonderes, wiewohl die Bewerbung im Radio “neu” sei, wie Reinthaler einräumte. Allerdings suche man immer wieder die Zusammenarbeit mit den verschiedensten Medien: Beispiele für andere Kooperationen sei etwa der “133-er Award”, bei dem gemeinsam mit der “Kronen Zeitung” der “Polizist des Jahres” gewählt wird, oder den von der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien vergebenen “Sicherheitsverdienstpreis” im “Kurier”.