Die Reste der bei den Hörsaalbesetzungen im vergangenen Herbst entstandenen Studentenprotestbewegung könnten bald ihr derzeitiges Hauptquartier verlieren. Das Rektorat der Universität Wien fordert von den Studenten, die Aula am Campus im Alten AKH (Wien-Alsergrund) wieder für Veranstaltungen und Sitzungen freizugeben.
Die Aula war Anfang des Jahres zur Verfügung gestellt worden, um im zuvor besetzen Hörsaal C1 wieder Vorlesungen zu ermöglichen. Die Studenten verweigern derzeit den Abzug, der angebotene Ersatzraum sei “viel zu klein”, begründete ein Sprecher.
Größtmögliche Aulanutzung soll hergestellt werden
Die Aula sei das Kommunikationszentrum der Protestbewegung und brauche daher eine gewisse Größe. Allein zum für Dienstagnachmittag einberufenen “Notfallplenum” seien 80 Personen gekommen, der 35 Quadratmeter große Ersatzraum am Campus sei daher ungeeignet. Die unter dem Namen “unibrennt” aktive Gruppe sei aber gern bereit, “zusätzliche Räume anzunehmen”, so der Sprecher. Für Mittwochnachmittag wurde ein weiteres “Notfallplenum” einberufen.
Das Rektorat baut unterdessen weiter auf Gespräche, um “die größtmögliche Nutzung der Aula wiederherzustellen”, so die Sprecherin. Die Aula werde derzeit nur von wenigen Personen genutzt, laut Informationen der Uni waren nur rund 15 Studenten beim Notfallplenum am Dienstag. Ein Ultimatum zur Freigabe der Aula werde man den Studenten jedoch nicht setzen: “Wir werden reden, bis wir zu einer Lösung kommen.”
Schäden im NIG kommen auf ca. 20.000 Euro
Unterdessen wurde bekannt, dass rund um die Proteste gegen den Bologna-Gipfel zahlreiche Schäden entstanden sind. Die Entfernung von “Beschmierungen” und die Behebung anderer Schäden am Campus und im Neuen Institutsgebäude (NIG), das vergangene Woche kurzfristig besetzt worden war, wird rund 20.000 Euro kosten, so die Sprecherin. Diese Vrogänge hätten allerdings nichts mit der Diskussion um die Freigabe der Aula zu tun.