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Schwarzer Tag für weiße Bären

Sind Eisbären bereits genug geschützt?
Sind Eisbären bereits genug geschützt? ©APA (dpa)
Der Eisbär hat es nicht leicht. Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES lehnten es am Donnerstag bei ihrer Konferenz im Emirat Katar ab, den internationalen Handel mit Eisbären, Fellen und anderen Jagdtrophäen zu verbieten. Damit werden nicht nur der Klimawandel, sondern auch die Großwildjäger und Pelzhändler dem Polarbewohner in den nächsten Jahren weiter zusetzen.

Der Antrag, den die USA gestellt hatten, scheiterte vor allem am Widerstand der Europäer. Auch ein Vorstoß der EU-Staaten zum Schutz des von Sushi-Liebhabern begehrten Blauflossenthunfischs blieb erfolglos. Die Europäische Union hatte ein Handelsverbot für den rotfleischigen Fisch angestrebt, allerdings nur, falls der Verband der Fischereiindustrie die Überfischung auch künftig nicht verhindern sollte.

Die Kampagne gegen den Schutz des Blauflossenthunfischs hatte Japan angeführt, das seine “Esskultur” bedroht sah. Die Zahl der Blauflossenthunfische im Mittelmeer und im östlichen Atlantik ist in den vergangenen 50 Jahren um mehr als 85 Prozent zurückgegangen. “Das Votum der Vertragsstaaten ist eine Schande und setzt den König der Meere dem Untergang aus”, sagt Karoline Schacht, Fischereiexpertin der Umweltschutzorganisation WWF.

Gegen ein generelles Handelsverbot für Eisbären sprachen sich vor allem die Vertreter Kanadas und Grönlands aus. Auch die EU-Staaten erklärten, der Eisbär werde schon jetzt genug geschützt, weil der Handel nur mit Einschränkungen erlaubt sei. Umweltschützer bestreiten das.

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