Das ist die Einschätzung von Ernst Geiger, Leiter der Abteilung Ermittlungen, Allgemeine und Organisierte Kriminalität im Bundeskriminalamt (BK), nach der zu Wochenbeginn gestarteten Aktion gegen eine kriminelle Vereinigung, bei der in Österreich 25 Personen, darunter zwei mutmaßliche Paten, festgenommen wurden. “Es war der richtige Schlag zum richtigen Zeitpunkt”, sagte Geiger am Freitag.
Seine Einschätzung gründet sich auch darauf, dass die “Soldaten”, die sich noch auf freiem Fuß befinden, derzeit eher ziellos zu sein scheinen und offenbar keine Direktiven von ihren Vorgesetzten erhalten. “Soldaten” sind jene Personengruppe innerhalb der Organisation, welche Einbrüche und andere Straftaten begehen. “Die Meldungen, die wir erhalten, besagen, dass sie ziellos umher irren und abwarten, ob sie festgenommen werden”, so Geiger. Als Einbrecher dürften sie jedenfalls im Moment nicht aktiv sein.
Über 19 der Festgenommenen wurde am Donnerstag die Untersuchungshaft verhängt. Elf von ihnen zählen die Ermittler zur Führungsebene der kriminellen Vereinigung. Bei zweien soll es sich um sogenannte Diebe im Gesetz handeln, wie die Paten in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion genannt werden.
Geiger bestätigte einen Bericht des “Kurier” (Freitagausgabe), wonach ein Lokal in der Wiener Innenstadt ein zentraler Anlaufpunkt war. Der Besitzer ist ebenfalls in Haft, zählt zwar nicht zum innersten Führungszirkel der Gruppe, dürfte aber ein integrierender Bestandteil gewesen sein. Das Lokal sei ein Anlaufpunkt aller Georgier in Wien gewesen und dürfte als Kommunikationsschiene innerhalb der Organisation gedient haben.
Unterdessen sind zahlreiche Schmuckstücke aus der sichergestellten Einbruchsbeute bereits einzelnen Taten zugeordnet worden. Eine endgültige Bestandsaufnahme ist Geiger zufolge noch nicht möglich. Die Untersuchungen seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe auch laufend DNA-Treffer, sagte der BK-Abteilungsleiter.