Regionalentwicklung ” Im Walgau” für flächendeckende Einführung des “Walgauer”.
(amp) “Wertschöpfung ist dort, wo sich ein regionaler Kreislauf bildet”, ist man sich auch im Walgau bewusst. Die Idee einer Regionalwährung ist auch im Walgau nicht neu. Seit Jahren werden RFI- Gutscheine und seit zwei Jahren “Walgauer” in den RFI-Partnerbetrieben als Zahlungsmittel akzeptiert. Geht es jedoch nach der von der Regionalentwicklung “Im Walgau” eingesetzten Expertengruppe, dann soll der “Walgauer” nicht nur regional flächendeckend, sondern vor allem auch in einen längeren Wirtschaftskreislauf integriert werden. Seit Januar beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe unter der Leitung des Dornbirner Unternehmensberaters Gernot Jochum-Müller thematisch mit der Einführung des “Walgauer”. Der Dünserberger Bürgermeister Walter Rauch vertritt die Interessen der Hanggemeinden und der Landwirtschaft. Julius Schedel ist für den Verein Nahversorgung und dörfliche Lebensqualität im Gremium. Hanspeter Feuerstein von den Raiffeisenbanken Walgau-Großwalsertal bringt sein Knowhow als Banker ein. Daneben vertritt er aber auch gemeinsam mit Günter Dünfründt (WIGE-Bludenz) und Walter Gohm (WIGE Frastanz) die Interessen der WIG-Walgau. Kerstin Biedermann für die Alpenregion Bludenz und die Nenzinger Josef Morik und Hannes Kessler treten für den Tourismus auf. Sabine Griessinger hat bezüglich “Walgauer” bereits seitens der RFI konkrete Erfahrungen, Alexandra Pasqualini vom Gurtiser Lädele und Christl Stadler vom “Domino” in Frastanz ergänzen die Expertenrunde.
Konkrete Vorschläge.
Nach drei Arbeitstreffen zeichnet sich ab, wie der “Walgauer” flächendeckend zum Einsatz kommen könnte. “Je öfters das Geld in der Region kursiert, bevor es bei der Bank in Euro zurückgetauscht wird, desto größer ist die Wertschöpfung”, ist man sich in der Arbeitsgruppe einig, dass sich so Wirtschaftskreisläufe aufbauen lassen. Der Landwirt liefert Milch an die Sennerei und erhält dafür Regionalgeld. Das gibt er beim Friseur oder im Dorfgasthaus wieder aus. Die Dienstleister kaufen im Sennereiladen ein, der Kreislauf schließt sich. “Hinter dem regionalen Geld steckt der Gedanke, dass jeder Euro, der für Waren und Dienstleistungen aus der Region hinauswandert, erst wieder in die Region zurückgeholt werden muss”, macht Projektleiter Manfred Walser klar. Gefördert wird dieser Kreislauf dadurch, dass der Rücktausch in Euro bei der Bank nur mit einem Abschlag von sieben Prozent möglich ist – Anreiz genug, das Regiogeld möglichst weiter zu reichen.
Walgaukonferenz
Bevor das Grobkonzept Mitte April 2010 zur Entscheidung an die Walgaukonferenz zurückgespielt wird, wird das Modell mit verschiedenen Gewerbetreibenden diskutiert. Wie funktioniert ein Regionalgeld? Was bringt ein Regionalgeld für mich als Betriebsinhaber? Was bringt es für die Gemeinde und Region? Bisher ist die Reaktion einhellig: es gibt nichts zu verlieren, aber sehr viel regionalem Mehrwert zu gewinnen. Es ist eine echte Chance für den Walgau.