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Jährlich 1,5 Mio. tote Kinder durch verschmutztes Wasser

©AP
Pro Jahr sterben 1,5 Millionen Kinder an Krankheiten, die auf verschmutztes Wasser zurückzuführen sind.
Welt-Wasser-Tag: Entwicklungshilfeorganisation Helvetas protestiert

Darauf machte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) anlässlich des Weltwassertags am heutigen Montag aufmerksam. Die Organisation forderte verstärkte Anstrengungen, um die Versorgung und die Hygiene für die Ärmsten zu verbessern. Laut UNICEF und WHO haben weltweit 884 Millionen Menschen kein sauberes Trinkwasser, gar 2,6 Milliarden fehlen sanitäre Einrichtungen.

Vor allem in Krisen- und Katastrophengebieten wie jetzt in Haiti ist die Seuchengefahr durch unzureichende Hygiene groß. Allein in Port-au-Prince sind 21 Notlager für mehr als 218.000 Menschen unmittelbar von Überschwemmungen und Erdrutschen bedroht. Insgesamt gibt es über 400 Camps. UNICEF deponierte an verschiedenen Orten im Land Hilfsgüter, um die Bevölkerung zu versorgen, wenn während der Regenzeit Verbindungswege unterbrochen werden.

Derzeit versorgt UNICEF in Haiti mehr als 900.000 Menschen mit Trinkwasser über Tankwagen, Plastiktanks und Verteilstationen. Rund 2.000 Latrinen wurden in den Notlagern angelegt und Materialien für 5.000 weitere bereitgestellt. Über 65.000 Hygienepakete mit Seife, Kübeln und Wasserkanistern wurden zur Versorgung von 327.000 Menschen verteilt. Radiospots klären über hygienisches Verhalten auf. UNICEF hilft auch bei der Reparatur von Wasserwerken, Handpumpen und Leitungen.

Die Schweizer Entwicklungshilfeorganisation “Helvetas” nimmt den heutigen Tag des Wassers zum Thema und packt das Problem Trinkwasserknappheit nicht praktisch, sondern auch politisch an. Der Schweizer Bundesrat wird von der Organisation laut dem Online-Dienst “20min.ch” aufgefordert, sich bei der UNO dafür einzusetzen, dass der Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht verankert wird. Gefordert wird zudem, dass auch die Schweizer Entwicklungshilfe mehr Geld für die Bekämpfung der Wassernot ausgibt.

Die Organisation machte mit 4000 kleinen Babyflaschen, die sie auf dem Schweizer Bundesplatz platzierten, auf die weltweite Wasserknappheit aufmerksam. Die Flaschen sind mit verschmutzten Trinkwasser gefüllt und sollen auf die schlechte Wasserqualität hinweisen, mit der ein Großteil der Weltbevölkerung ihren Durst stillen muss.

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