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Russischer Polizist muss Entschädigung für YouTube-Video zahlen

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Ein russischer Polizist, der mit Korruptionsvorwürfen gegen Vorgesetzte im Internet für Furore gesorgt hatte, muss seinen früheren Chefs eine Entschädigung zahlen.

Ein Gericht in der südrussischen Stadt Noworossijsk verurteilte Alexej Dymowski am Dienstag nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen zu einer Entschädigungszahlung von 100.000 Rubel (rund 2.500 Euro). Außerdem muss er sich öffentlich entschuldigen. Er hatte im November zwei Videos im Internetportal YouTube veröffentlicht, in denen er sich über seine Arbeitsbedingungen und die grassierende Korruption bei der Polizei beschwerte und Ministerpräsident Wladimir Putin um ein Gespräch bat.

Gegen Dymowski, der zwischenzeitlich auch in Untersuchungshaft saß, wird noch in einem weiteren Fall ermittelt. Seinen Angaben zufolge werfen ihm die Behörden die Veruntreuung von 24.000 Rubel binnen vier Jahren vor, was mit sechs Jahren Haft bestraft werden könnte. Der Polizist erklärte, die Behörden wollten sich auf diese Weise an ihm rächen und ihn zum Schweigen bringen.

In den vergangenen Monaten gab es in Russland zahlreiche Polizeiskandale, dabei ging es unter anderem um Morde und Vergewaltigungen im Polizeigewahrsam. Kurz nach der Festnahme Dymowksi sorgten Moskauer Elitepolizisten für Aufsehen, als sie in einem Brief an den Kreml Korruption und Machtmissbrauch in den eigenen Reihen anprangerten. Im Februar sagte Präsident Dimitri Medwedew der Korruption bei der Polizei den Kampf an und kündigte grundlegende Reformen an.

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