Das Leitmotiv der Messe lautet “Ich bin wütend, Gott!”, beim Wortgottesdienst werden Menschen, die Opfer von Missbrauch durch Mitarbeiter der Kirche geworden sind, von ihren Erfahrungen berichten. “Sie werden Zeugnis von ihrer bedrängenden Situation geben”, kündigte Dompfarrer Anton Faber am Dienstag im Gespräch mit der “Kathpress” an. In Fürbitten und einem besonderen “Weihrauch- und Kerzenritus” könnten die Gottesdienstbesucher “ihre Ohnmacht und Enttäuschung genauso wie ihre Hoffnungen und Bitten vor Gott tragen”, so Faber.
Die Gestaltung der Liturgie werde bewusst die alte kirchliche Tradition der Klagepsalmen aufgreifen, um die “dunklen Seiten” des Lebens vor Gott zu bringen, erklärte Dompfarrer Faber. Hans Peter Hurka von “Wir sind Kirche” zeigte sich im Vorfeld des Bußgottesdienstes überzeugt, “dass das Aussprechen von Enttäuschungen ein wichtiger erster Schritt zur Aufarbeitung sein kann”.