Am 8. April finden in Augusta die “US Masters” statt, wo Tiger Woods sein großes Comeback feiern wird. Ein Comeback, bei dem nichts dem Zufall überlassen wird. Sein neuer PR-Berater sorgt dafür, dass bei der öffentlichen Reinwaschung des einst krankhaften Ehebrechers keine Hoppalas mehr passieren. So wie bei der ersten öffentlichen Stellungnahme Woods nach Bekanntwerden des Skandals.
Damals bat der weltbeste Golfer alle um Verzeihung, die Sponsoren, die Manager, die Fans, etc., nur seine Frau blieb unerwähnt. Die hat er in all dem Trubel wohl ganz vergessen. Grund genug für den einstigen Darling der Medien, den Berater zu feuern und einen PR-Profi ganz anderen Kalibers anzuheuern: Bushs ehemaligen Pressesprecher Ari Fleischer, der zu 9/11-Zeiten im Einsatz war.
“Ein Leben voller Lügen” Seither läuft die Läuterung auch wie am Schnürchen: einstudierte Demut, auswendig gelernte Geständnisse und akribisch geplante TV-Auftritte. “Ich habe ein Leben voller Lügen geführt”, so Woods in einer Pressekonferenz kurz vor den Masters. Er habe sich ziemlich üble Sachen geleistet und eine Ehefrau betrogen, die er von Herzen liebe. Aber jetzt, nach 45 Tagen in therapeutischer Behandlung, “kehre ich zu meinen alten Wurzeln zurück”.
Eine Story, wie die Amerikaner sie lieben. Held wechselt zu den Bösen, erkennt seine Schuld, tut Buße und kehrt, wie Phönix aus der Asche als noch größerer Held zurück. Für sein Comeback am Rasen werden derart hohe Einschaltquoten erwartet, dass all die Sponsoren, die Woods nach dem Skandal den Vertrag gekündigt haben, ziemlich alt aussehen. Beim Fernsehsender CBS rechnet man sogar mit einem Medienspektakel wie bei der Amtseinführung von Barack Obama.
Ehefrau geht lieber zu Tennismatch. Nur eine zeigt sich wenig beeindruckt von dem Geläuterten: seine Ehefrau Elin Nordegren. Wie Woods in seiner Stellungnahme durchblicken ließ, wird sie bei den “US Masters” nicht an seiner Seite sein. Während er in Augusta vor die Kameras trat, war sie bei einem Tennismatch in Miami und traf sich anschließend mit Tennis-Star Roger Federer zum fröhlichen Lunch am Pool eines Luxushotels.
Den Scherbenhaufen im Privatleben des Tigers kann eben auch der beste PR-Profi nicht kitten.
(seitenblicke.at/Foto: dapd)