Beben-Überlebende auf Haiti werden umgesiedelt
Mehrere hundert Menschen mussten am Samstag das überfüllte Lager im Petionville-Golfclub räumen. Insgesamt sollen nach Behördenangaben rund 8.000 Menschen das provisorische Lager verlassen. Weitere Zeltstädte wurden im Zentrum der Hauptstadt Port-au-Prince geräumt.
Am Freitagabend begannen Einheiten der haitianischen Polizei damit, auf dem Fußballfeld des Sylvio-Cator-Stadions in Port-au-Prince Zelte und andere provisorische Unterkünfte abzubauen. Nach dem Erdbeben vom 12. Jänner hatten Behördenangaben zufolge mehr als 7.000 Menschen, darunter 1.300 Familien, Zuflucht auf dem Kunstrasen des Stadions gesucht. “Wir konnten es nicht mehr tolerieren, dass Menschen hier leben”, sagte Stadionchef Rolny St. Louis. “Sie haben alles gemacht: Prostitution, Vergewaltigung und Diebstahl.” Nun solle auf dem Rasen wieder Fußball gespielt werden. Den vertriebenen Erdbebenopfern übergaben die Behörden Zelte.
Nach UNO-Angaben wurden inzwischen etwa 90 Prozent der durch das Beben obdachlos gewordenen Haitianer mit Zelten oder anderen Unterkünften ausgestattet. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,0 waren etwa 220.000 Menschen ums Leben gekommen, 1,3 Millionen hatten ihr Dach über dem Kopf verloren. Haiti gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf einer Geberkonferenz Anfang April hatten rund 120 Staaten und Hilfsorganisationen 5,3 Milliarden Dollar für den Wiederaufbau des Landes zugesagt.