Cameron Douglas, 31, hat in seinem Leben viele Fehler gemacht. Mit harten Drogen zu handeln, war wohl der schwerste davon: Ende Juli 2009 war Michael Douglas’ Sohn in Manhattan verhaftet worden, da er verdeckten Ermittlern 250 Gramm Crystal Meth verkaufen hatte wollen. Im Jänner 2010 hatte er dann schließlich gestanden, mit Crystal Meth und Kokain gedealt zu haben.
Kein Happy End für Cameron!
Dass er für dieses Verbrechen nun nicht die Mindeststrafe ausgefasst hat – zehn Jahre Haft – verdankt das schwarze Schaf der berühmten Schauspielerfamilie wohl seinen Verwandten. Diese hatten den zuständigen Richter Richard Berman in den vergangenen Wochen nicht nur darum ersucht, Milde walten zu lassen, sondern auch darüber informiert, warum Cameron überhaupt erst auf die schiefe Bahn geraten war. Opa Kirk Douglas, Stiefmama Catherine Zeta-Jones und natürlich auch der Herr Papa, Michael Douglas, hatten Richter Berman per Brief wissen lassen, dass Cameron im Grunde ein guter Mensch sei, dessen heutige Probleme in einer schwierigen Kindheit begründet lägen.
Michael Douglas’ Schreiben war am Vorabend der Urteilssprechung veröffentlicht worden. In dem fünfseitigen Brief hatte der Hollywoodstar dargelegt, warum aus seinem Sohn ein drogensüchtiger Verbrecher geworden war. Ausschlaggebend dafür seien der Ruhm seiner Familie gewesen – und auch deren Hang zum Suchtmittelmissbrauch. “Ich kann mir ungefähr vorstellen unter welchem Druck man steht, seine eigene Identität zu finden, wenn man einen berühmten Vater hat. Aber ich bin mir nicht sicher, wie groß dieser Druck ist, wenn man es gleich mit zwei derartigen Generationen zu tun hat.” Außerdem sei Cameron ein Einzelkind aus einer “schlechten Ehe” (mit Diandra Douglas) gewesen, das seine Familie schließlich in einer Straßengang gefunden habe.
Bereits mit 13 Jahren soll Cameron ein Drogenproblem (Heroinabhängigkeit) entwickelt haben – seine Familie habe ihn deshalb schließlich nicht mehr finanziell unterstützt, da er sich geweigert hattes sich dagegen therapieren zu lassen. Zu Geld sei Cameron ab 2006 fast ausschließlich durch das Dealen von Drogen gekommen.Viele Verwandte seines Sohnes, so Michael Douglas, hätten in der Vergangenheit mit Suchtproblemen zu kämpfen gehabt – darunter auch er selbst. In den 90ern habe er in einer Reha-Klinik seine Alkoholsucht bekämpft – sein Bruder Eric war 2004 an einer Überdosis verschreibungspflichtiger Medikamente gestorben. Das Gute am – bisher – achtmonatigen Gefängnisaufenthalt seines Sohnes: “Ich lerne bei meinen wöchentlichen Besuchen nun den wundervollen jungen Mann kennen, der Cameron auch sein kann.”
Richter Berman ließ sich von all diesen Worten aber nicht davon abbringen, Cameron für seine Taten büßen zu lassen: er verurteilte ihn zu fünf Jahren Haft! Die Hoffnung von Camerons Familie auf eine milde Bewährungsstrafe für ihn hat sich damit zerschlagen.
(seitenblicke.at/Foto:dapd)