Es gibt keine Möglichkeit, diesem Gefühl auszuweichen. Jeder Mensch kennt den Schmerz und das Gefühl von innerer Leere. Alles andere wird unwichtig, denn die Gedanken kreisen nur um diese eine Person. Wo ist sie/er? Was macht sie/er gerade? Denkt sie/er an mich? Geht es ihr/ihm besser als mir? Dieser Teufelskreis an Fragen lassen einen nicht mehr los. Es erscheint, als ob die Welt nicht mehr so bunt und schön ist, wie davor. Eintönig und Grau und somit kein Grund überhaupt das Haus zu Verlassen. Sinn- und Hoffnungslosigkeit machen sich breit. Die Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen scheint unüberwindbar.
Während Frauen in Gedanken verfallen und nach Gründen und Fehlern suchen, stürzen sich Männer in die Arbeit oder in den Sport.
Nicht verdrängen
Auf keinen Fall dürfen diese Gefühle verharmlost und zur Seite geschoben werden. Es muss eine aktive Trauerarbeit geleistet werden. Wenn diese nicht erfolgt, können psychische Leiden schnell zu körperlichen Schmerzen führen. Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, innere Unruhe, Magen- und Kopfschmerzen sowie Konzentrationsstörungen sind nur einige davon. Richtig gefährlich werden diese Symptome in Kombination mit Isolation und Suchtmitteln.
Liebeskummer verläuft jedoch nach einem bestimmten Schema.
Leugnen
Als erstes wird das Ende der Beziehung ignoriert und geleugnet. Man hält es für einen bösen Traum, aus dem man aber wieder aufwachen wird. Es wird schon alles wieder gut und ich schaffe es noch, meinen Partner umzustimmen. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Daraufhin werden zufällige Treffen arrangiert und Versprechungen geleistet. Die eigene Perspektive ist getrübt und verengt. Dank der Selbsttäuschung ist diese Phase noch erträglich.
Schmerzen
Die zweite Phase wird als Schmerzphase bezeichnet. Langsam öffnen sich die Augen. Die Realität trifft einen, wie den Schlag. Wir können uns ein Leben ohne den Partner nicht vorstellen. Verzweiflung und Ausweglosigkeit rauben sämtliche Energie, um etwas zu unternehmen. Man kann das gebrochene Herz praktisch fühlen.
Jetzt muss der wichtigste Sprung geschehen, um nicht in der Schmerzphase zu verweilen.
Schlussstrich
Over and out. Das ist die einzige Lösung. Ein klarer Schlussstrich muss gezogen werden. Natürlich, einfacher gesagt, als getan. Das obligatorische Wir können ja Freunde bleiben ist nichts anderes, als die Unfähigkeit loszulassen. Und diese Freundschaft wird auch weitere Beziehungen von Anfang an belasten. Eine Freundschaft direkt nach einer Trennung verhindert die Entwicklung einer richtigen Freundschaft. Die Liebe und die Wut über den Expartner muss aufgegeben werden. Gedanken und das Reden über ihn infizieren uns jedoch jedes Mal neu. Trotzdem darf man die Erinnerungen nicht verbannen. Schließlich war der Expartner mal ein Teil des eigenen Lebens.
Abwarten und Tee trinken
Phase vier: Die Zeit heilt alle Wunden. Die Länge der Verarbeitung ist individuell und hängt stark mit der Intensität der Gefühle zusammen. Auch die Trennung an sich spielt eine Rolle. Kam sie plötzlich und aus heiterem Himmel geschossen, oder war sie schon ersichtlich. Die akute Phase ist meist nach zwei bis vier Wochen überstanden.
Am Ende des Liebeskummers steht der Lichtblick. Auf lange Sicht ziehen viele nach einer Trennung eine positive Bilanz in ihrer persönlichen Weiterentwicklung.
Gibt es also ein Rezept für Liebeskummer? Nein. Genauso wenig, wie es eins für die Liebe gibt.
Einige Tipps kann man allerdings befolgen:
- Gespräche mit Freunden entlasten und ordnen die eigenen Gedanken
- Einen klaren Schlussstrich ziehen
- Inneren Stress mit Sport abbauen
- Neuen Freiraum nützen
- Veränderungen: Wohnung aufräumen, neue Kleider und eine neue Frisur