Vulkanasche - Transatlantikflieger zu Umwegen gezwungen
Die Wolke im irischen Luftraum zwang viele Transatlantikflieger zu längeren Umwegen. “Je nach Flugroute kann es daher zu Verspätungen kommen”, sagte Eurocontrol-Sprecherin Kyla Evans am Freitag in Brüssel. Sie gehe im Moment nicht davon aus, dass Flüge gestrichen werden müssen. Die Situation sei jedoch kaum vorhersehbar. “Die Aschewolke bewegt sich aktuell in Richtung Westküste der iberischen Halbinsel”, sagte Evans. In der Nacht habe es wieder eine “stärkere Eruption” gegeben. Bei den betroffenen Airports in Irland werde daher etwa alle sechs Stunden überprüft, ob Flüge wieder möglich sind bzw. ob weitere gesperrt werden müssen.
Die irische Luftfahrtbehörde IAA hatte in der Nacht auf Freitag die Schließung der Flughäfen Shannon, Donegal, Sligo, Knock, Galway und Kerry im Westen des Landes angeordnet. Die Hauptstadt Dublin war nicht betroffen. Ursprünglich sollten die sechs Airports bis 14.00 Uhr (MESZ) geschlossen bleiben, die Behörden gaben den Luftraum jedoch bereits drei Stunden eher wieder frei. Es war bereits das dritte Mal in drei Tagen, dass der Luftraum über Irland zumindest teilweise geschlossen werden musste.
Vor der Westküste des Landes hing nach wie vor eine “gewaltige Aschewolke” in der Luft, wie die Luftfahrtbehörde mitteilte. Sie stelle weiterhin ein Risiko dar, vor allem bei einem Wechsel der Windrichtung. Dieser trug die Aschewolke auch wieder an die französische Küste, wie eine Vertreterin des Wetterdienstes in Paris mitteilte. Am Wochenende werde die Asche aber voraussichtlich über dem Atlantik bleiben und weiter nach Süden ziehen. Laut Austro Control war und bleibt der österreichische Luftraum aller Voraussicht nach unbeeinträchtigt.
Die Eruptionen des Vulkans nahmen laut Meteorologen wieder an Stärke zu. Entlang der Windrichtung müsse daher wieder mit einer “erheblichen” Menge an Asche gerechnet werden. Ein Ende des Ausbruchs sei nicht in Sicht. In Reykjavik hieß es, dass wieder mehr Schmelzwasser von der östlichen Seite des Gletschers in den Krater einlaufe. Deshalb komme es im Inneren des Vulkans bei der Vermischung mit Magma erneut zu Explosionen.
Im April hatte der Vulkan fast den gesamten europäischen Luftverkehr rund eine Woche lang lahmgelegt. Die Schließung von Hunderten Flughäfen hatte ein beispielloses Chaos ausgelöst, mehr als acht Millionen Reisende saßen fest. (Schluss) zö/af