Die Albaner sollen nach Vermutungen der Sonderstaatsanwaltschaft zufolge im Kosovo getötet worden sein. Sie seien zunächst dort begraben worden, später aber ins Massengrab bei der südserbischen Stadt Raska unweit der Grenze zum Kosovo transportiert worden. “Jemand war stark bemüht, die Spuren der Verbrechen zu vertuschen, angesichts der Tatsache, dass gleich nach dem Transport der Leichen in das Massengrab dort ein Haus gebaut wurde”, präzisierte Vukcevic. Das Massengrab befindet sich in den Fundamenten eines gleich nach dem Kosovo-Krieg (1998-99) errichteten Gebäudes.
Vukcevic sagte vor dem heutigen erneuten Besuch des UNO-Chefanklägers in Belgrad, Serge Brammertz werde “auf dem Laufenden” gehalten über alle Aktivitäten der serbischen Behörden in der Fahndung nach den zwei noch flüchtigen Haager Angeklagten, Ratko Mladic und Goran Hadzic. Vukcevic wollte allerdings keine Angaben darüber machen, ob die Festnahme des ehemaligen Militärchefs der bosnischen Serben, Mladic, noch heuer zu erwarten sei. “Es ist undankbar, irgendwelche Prognosen zu machen”, so Vukcevic.
Der UNO-Chefankläger soll den UNO-Sicherheitsrat Mitte Juni über die Zusammenarbeit Serbiens, Bosnien-Herzegowinas und Kroatiens mit dem Haager Gericht informieren. Von seiner Bewertung der Zusammenarbeit Belgrads dürfte es abhängen, ob die EU-Staaten Ende Juni die Ratifizierung eines vor zwei Jahren mit Serbien abgeschlossenen Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommens (SAA) beschließen werden.