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Treue in der Beziehung schützt nicht vor Aids

©bilderbox.at (Symbolbild)
Zwiespalt zwischen Wissen und Tun in Sachen Immunschwächekrankheit: Laut einer neuen Umfrage haben 98 Prozent der Österreicher schon von Aids bzw. HIV gehört. Doch 41 glauben, dass man bei einem "normalen Leben" weder Aids noch HIV "bekommt". Wir gehen in einer vierteiligen Video-Serie den verbreiteten Mythen auf den Grund.
Treue in der Beziehung schützt nicht vor Aids
Bluttransfusionen: Kann man sich dadurch infizieren?
Mythos: Aids bekommen nur Homosexuelle oder Drogensüchtige

Die 98 Prozent wären ein “gutes Ergebnis”, erklärte Studienautorin Christine Buchebner (GfK Austria). Aber, wie sie hinzufügte: “Obwohl die ‘Awareness’ (Bewusstseinsbildung, Übers.) gegriffen hat, fühlt sich ein Viertel der Österreicher eher schlecht oder schlecht informiert. In Wien, Niederösterreich und dem Burgenland fühlen sich die Menschen besser informiert als in den Bundesländern Steiermark, Oberösterreich und Kärnten.” Die sozioökonomische Komponente: In der A-Schicht der obersten zehn Prozent fühlen sich 62 Prozent der Befragten sehr gut oder eher gut informiert, unter den zehn Prozent der am schlechtesten Verdienenden hingegen nur 23 Prozent.

Laut Christine Buchebner “ein bisschen erschreckend”: “41 Prozent sagen, wenn man ‘normal lebt’, bekommt man kein HIV oder Aids. Erschreckend ist auch der Umstand, dass Aids für ein Viertel aller Österreicher (exakt: 26 Prozent) eine Krankheit ist, mit der sich nur Homosexuelle und Drogensüchtige anstecken.”

Während 93 Prozent der Befragten angaben, Geschlechtsverkehr ohne Kondom mit einem Infizierten sei ein Infektionsrisiko, wurde der Anteil von Blutkontakten (Wundversorgung, Erste Hilfe) mit 80 Prozent und Bluttransfusionen (76 Prozent) drastisch überschätzt. Blut und Blutprodukte sind in allen entwickelten Staaten sicher. 24 Prozent der Österreicher glauben immer noch, dass HIV per Zungenkuss übertragen werden kann. Zwölf Prozent denken an Insektenstiche, neun Prozent an die Benützung öffentlicher Toiletten und acht Prozent an “Anhusten, Anniesen”.

Die Präsidentin der Österreichischen Aids Gesellschaft und lokale Präsidentin der bevorstehenden Internationalen Aids-Konferenz (AIDS 2010; 18. bis 23. Juli in Wien), die Wiener Aids-Spezialistin Brigitte Schmied, nannte dazu die Tatsachen: “Wir haben in Österreich mehr als 40 Prozent der Infektionen mit heterosexueller Übertragung, 35 Prozent durch homosexuelle Kontakte und 16 Prozent durch das gemeinsame Verwenden von Spritzen und Nadeln (i.v.-Drogenabhängige). Letzteres ist zurückgegangen. Die Gruppe der Heterosexuellen ist leicht angestiegen. Wir hatten hier immer einen größeren Anteil als andere Länder wie Deutschland. 80 Prozent der Menschen, die (wegen HIV/Aids, Anm.) in Betreuung stehen, sind österreichischer Nationalität.” Es wären also kaum die “Migranten”, die für die Aids-Verbreitung in Österreich infrage kämen.

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