Heinisch-Hosek will "lästig bleiben"

Der “negative Höhepunkt” des Frauenberichts sei die Tatsache, dass die Einkommensschere in den vergangenen Jahren weiter auseinandergegangen sei, so die Ministerin. Lippenbekenntnisse habe man “bis zum Abwinken gehört”, man könne dieser Herausforderung nur gesetzlich begegnen. Deshalb sollten Betriebe ab einer bestimmten Größe verpflichtend, aber anonym, die Gehälter der Männer und Frauen offenlegen. Man stehe hier kurz vor Abschluss der Verhandlungen, sie sei zuversichtlich, dass man demnächst entsprechende Ergebnisse präsentieren könne, erklärte Heinisch-Hosek.
Es brauche aber auch mehr Frauen an der Spitze von Unternehmen, und ohne Quote werde dies nicht gehen. Zunächst habe sie aber der ÖVP einen Stufenplan zur freiwilligen Selbstverpflichtung vorgelegt, meinte die Ministern. Bis 2013 soll damit der Frauenanteil in Aufsichtsräten auf 25 Prozent, bis 2018 auf 40 Prozent angehoben werden. Es gehe dabei nicht nur um Gerechtigkeit, Gleichstellung sei auch ökonomisch sinnvoll.
Heinisch-Hosek sprach sich außerdem abermals dafür aus, die Ausgaben für den Alleinverdienerabsetzbetrag für Kinderlose in die Kinderbetreuung umzuschichten. Auch in anderen Bereichen gebe es Nachholbedarf, es brauche etwa Verbesserungen für Migrantinnen. Generell sei der Gegenwind im Kampf für Gleichstellung selten ein “Lüfterl”, sondern eher ein Sturm. “Männer, fürchtet euch nicht”, appellierte die Ministerin, “ihr habt auch etwas davon, wenn ihr alles mit uns teilt”.