Startschuss für e-Medikation in Österreich

“Fast 68 Prozent der Österreicher sagen, sie würden gern zu den ersten Teilnehmern gehören. 97 Prozent sagen, die E-Medikation sei für die Sicherheit beim Arzt und im Spital besonders wichtig. 94 Prozent erklären, dass es ohne ein solches System überhaupt nicht möglich ist, die Wechselwirkungs-Problematik in den Griff zu bekommen. Es steht der Sicherheitsaspekt im Vordergrund, nicht der Kosteneffekt”, zitierte Hauptverband-Chef Hans Jörg Schelling eine Oekonsult-Umfrage.
Nach jahrelangen standespolitischen Streitigkeiten zwischen Ärzte- und Apothekerkammer wurde am 8. März Einigung erzielt. Derzeit wird an der Software und der Vorbereitung der Pilotprojekte in der Region Wels-Grieskirchen (OÖ), im Bezirk Reutte in Tirol und in Wien-Donaustadt um das Donauspital gearbeitet. Jeweils mindestens rund 100 niedergelassene Ärzte, 30 Apotheken und ärztliche Hausapotheken sowie je ein Krankenhaus sollen auf freiwilliger Basis daran teilnehmen.
Das System funktioniert folgendermaßen: Der Kassenpatient gibt beim Arzt mit der e-Card die Einwilligung zur Teilnahme. Die vorhandenen Medikationsdaten werden abgerufen. Der Arzt plant seine Arzneimittelverordung. Sie wird auf potenzielle Wechselwirkungen, durch andere Ärzte möglicherweise erfolgte Doppelverschreibungen, etc. abgeklärt. Die Verordnung wird dann vom Arzt finalisiert, abgespeichert und dem Patienten als Papierrezept ausgefolgt. Beim Apotheker erfolgt ebenfalls eine Einwilligung via e-Card, etwaige zusätzlich gekauften rezeptfreien Arzneimittel werden eingelesen. Alle abgegebenen Arzneimittel werden gespeichert.