Hittisau. Ein Highlight der Hittisauer Dorfführungen ist für die Urlauber derzeit die Besichtigung der Kirchenbaustelle. Und wenn sich die Sonne einmal durch die Regenwolken schieben kann, dann strahlt die imposante Pfarrkirche regelrecht:
Ursprüngliches Dach
Im Zuge der umfassenden Sanierung erhält nämlich das Kirchendach sein Kupferkleid zurück. In den Kriegswirren des vergangenen Jahrhunderts haben nämlich, so erläutert Hittisaus Bürgermeister Konrad Schwarz im Gespräch mit den VN, nicht nur praktisch alle Kirchen ihre Glocken abliefern müssen, auch anderes Buntmetall (etwa von Dächern) wanderte in die Schmelztiegel der Waffen- und Munitionsproduktion.
Das ersatzweise aufgezogene gewöhnliche Blech ist natürlich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte rostanfällig geworden. Darunter hat, so Schwarz, auch das Holz der Dachkonstruktion inzwischen stark gelitten und wir hoffen, dass wir mit den veranschlagten 800.000 Euro Sanierungskosten davon trägt die Gemeinde 20 Prozent das Auslangen finden und nicht im Zuge der Arbeiten zusätzliche Maßnahmen notwendig werden.
Vor 165 Jahren gebaut
Die Hittisauer Pfarrkirche zählt zu den imposantesten Gotteshäusern des Landes. Gebaut wurde die heutige Kirche in den Jahren 1842 bis 1845, nachdem die Vorgängerkirche komplett abgerissen worden war. Das erste Gotteshaus stand als Filiale von Egg schon 1510. 1580 und 1688 wurden das Gebäude erweitert und der Turm erhöht, auch 1717 wurden Umbauten vorgenommen.