Wien-Wahl: Glawischnig trotz Querelen optimistisch

Die kämpferische Devise der derzeit nicht erfolgsverwöhnten Grünen: “Noch ist nichts verloren.” Konkret krachte es in der Josefstadt, wo der grüne Bezirksvorsteher Heribert Rahdjian abgesägt wurde. In Mariahilf werden nach einer Parteispaltung gleich zwei grüne Fraktionen antreten. Mariahilf sehen die Wiener Grünen eigentlich als Hoffnungsbezirk – doch nun könnte ebenso gut die Josefstadt, die erst 2005 als zweiter Bezirk grün eingefärbt wurde, wieder verloren gehen. Der Verlust eines Bezirkes wäre “sicher bitter”, sagt Glawischnig. Umgekehrt sieht sie aber in einigen Bezirken “intakte Chancen” auf einen zusätzlichen Grünen Bezirkschef.
Als Wahlziele nennt Glawischnig einen Stimmenzuwachs – “ich freue mich über jedes Plus” – und das Brechen der absoluten Mehrheit der SPÖ. Vehikel soll ihr Vorgänger an der Parteispitze sein. Der 66-jährige Van der Bellen ist ihrer Ansicht nach ein “ganz wunderbares Angebot” für grünaffine Wähler, auch aus der bürgerlichen oder roten Ecke. “Er steht für Kompetenz, gerade in Zeiten der Krise für Wirtschaftskompetenz. Für Kompromissfähigkeit, für Regierungsfähigkeit, für Vernunft.” Nicht, dass man der Spitzenkandidatin Vassilakou all das nicht attestierte – Glawischnig beeilt sich zu betonen, dass in Wien ja auf zwei Ebenen (in Land und Wahlkreis) Vorzugsstimmen vergeben werden können: “Ich wünsche mir, dass die Menschen zwei Mal V ankreuzen.”
Über Konsequenzen auf Bundesebene im Falle von Wahlschlappen im Herbst will Glawischnig nicht reden. “Vor einem Spiel schon darüber nachzudenken, was ich tue, wenn ich verloren habe, das mache ich nicht.”