Hochschuldialog: Ergebnisse eine "Enttäuschung"

Enttäuscht sei er auch, weil die sowohl für die Unis als auch die anderen Hochschulen “heißen” Themen “umschwiegen” würden. Wissenschaftsministerin Karl will den Endbericht des Hochschuldialogs im Rahmen einer Abschlussveranstaltung am Mittwoch präsentieren. Die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen sind aber bereits vorab bekannt geworden. In zentralen Fragen wie Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren haben die Teilnehmer dabei keinen Konsens gefunden, viele Empfehlungen sind äußerst vage. Die Rektoren sind bereits im März aus dem Dialog ausgestiegen, weil sie “nicht über Gott und die Welt reden, sondern die Probleme der Universitäten rasch lösen” wollten.
Diesen Ausstieg hält Sünkel aufgrund der sowohl damals als auch heute nicht vorhandenen Ergebnisse für richtig. Man brauche dringend ein Umdenken der gesamten Bundesregierung in Richtung einer massiven Unterstützung der höheren Bildung, das auch mit entsprechenden Taten einhergehen müsse. “Wirklich große Würfe sind in einer großen Gruppe nicht erwartbar.”
Sünkel plädiert daher für eine “kleine Gruppe von Repräsentanten der Stakeholder”: Vertreten sein sollten Repräsentanten der Unis, Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und Privatunis sowie die “Abnehmer” aus Wirtschaft und Industrie sowie klarerweise die Politik. Bisher gebe es aber keine Signale in diese Richtung, bedauerte der derzeit in New York an einer US-europäischen Rektorenkonferenz weilende Sünkel – “und das liegt nicht nur an der Distanz zwischen Österreich und den USA”.