Tadic zu Gesprächen über EU-Annäherung in Wien

Serbien werde die Unabhängigkeit des Kosovo unter keinen Umständen anerkennen, hatte Tadic vor kurzem hinzugefügt. Die EU versichert regelmäßig, dass sie zur Aufnahme der Staaten des Westbalkans bereit sei, sobald diese die Voraussetzungen erfüllten.
Doch gibt es in den europäischen Hauptstädten auch skeptische Stimmen, die zum Abwarten drängen. Als Hindernis gilt dabei nicht so sehr der Kosovo, als vielmehr die bisher ergebnislose Fahndung nach dem vom Internationalen Tribunal in Den Haag gesuchten früheren Militärchef der bosnischen Serben, Ratko Mladic. Mladic gilt als einer der mutmaßlichen Hauptverantwortlichen für den Massenmord an bosnischen Muslimen im bosnischen Srebrenica im Jahr 1995.
Der serbische Präsident begann seinen Gesprächsreigen in Wien mit einem Treffen mit Wirtschaftskammerpräsident Leitl, der darauf hinwies, dass Österreich nach offizieller Statistik der serbischen Nationalbank mit 2,2 Milliarden Euro Investitionssumme der größte ausländische Investor in Serbien sei. Leitl wie Tadic waren sich einig, dass die Aussichten für einen weiteren Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen gut seien. Sie bewerteten insbesondere das Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen der Europäischen Union und Serbien positiv, das heuer in Kraft getreten ist.